Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 302
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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302 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 5. Heft. (.Mai 1902.)

Das ist nicht der Weg, den die Entwickelung geht. Im
Gegentheil, der Mann bleibt dort in dieser astralen Welt
mit seinem unbefriedigten Verlangen, und das ist unzweifelhaft
für ihn eine schreckliche Qual, aber allmählich tobt sich
die Begierde aus. Er hat im Lauf seines Lebens in der Richtung
dieses Verlangens eine ungeheuere Menge Energie aufgespeichert
und die Lehre von der Erhaltung der Energie
ist auf allen Ebenen wahr, auf den höheren ebensowohl
wie auf der niederen. Daher muss dieser ungeheuere, aber
bestimmte Betrag an Energie einen bestimmten Betrag
Wirkung erzielen und — nicht mehr; deshalb erschöpft er
sich in bestimmter Zeit. Obgleich der Mensch bei dem
Prozess gelitten hat, so ist er die Sache doch glücklich los
geworden. Wenn er zum hiesigen Leben zurückkehrt, fängt
er mit einem reinen Blatt an, soweit es diese Sache betrifft.
Er hat noch dieselbe Schwäche des Charakters, die es zu
Wege gebracht hat, dass er fiel, und so ist es möglich, dass
er wieder fällt; aber das Verlangen ist jedenfalls abgethan.
Das ist schon etwas. Und da sehen wir die Möglichkeit der
Entwickelung dieses Mannes; auf andere Weise würde
praktisch keine solche für ihn existiren. — Dieser Fall, der
vielleicht einer der schrecklichsten ist, den ich Ihnen vorführen
kann, ist in der alten griechischen Mythologie durch
die Erzählung von Tantalus charakfcerisirt. Sie können noch
viele andere grosse Wahrheiten über die Astralebene in
dieser Mythologie dargestellt finden. Die Männer, die ihnen
Gestalt gaben, müssen gewusst haben, was sie thaten. Der
gewählte Fall ist ein schrecklicher; aber Sie sehen ein, dass
er nicht hoffnungslos ist, da gerade das Leiden, das der
Mensch durchgemacht hat, ihm wesentlich hilft. Wir sehen
auch, wie vollständig verschieden diese Auffassung von dem
endlosen, grundlosen und absolut erfolglosen Leiden ist, das
uns in einigen der orthodoxen Auffassungen der Hölle geschildert
wird. Sie sagen, dass der Mensch ewig leidet.
Weshalb? Das weiss kein Mensch. Was hat das für einen
Nutzen für ihn oder für irgend jemand anders? Das weiss
kein Mensch. Es wäre einfach nur die schrecklichste Grausamkeit
. Das ist nicht die Weise, wie die Welt geleitet
wird. Alle unsere Untersuchungen auf diesen höheren Ebenen
und all die vielen Berichte, die wir von Personen erhalten,
die sie manches, manches Jahr durchforscht haben, alle
bringen den absoluten Beweis, dass die Welt nicht, wie es
sonst scheinen würde, von einem Dämon regiert wird, der
mitleidlos auf menschliches Leiden blickt und fortwährend
auf eine Gelegenheit lauert, ein armes Geschöpf zu fangen,
weil es nicht gethan hat, was es nicht fertig bringen konnte,


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