Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 316
(PDF, 221 MB)
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316 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1902.)

der Thätlichkeiten und oft des Todes beider Parteien.
Pferde, Hunde und Afien liefern viele Beispiele. Die plötzliehen
Ausbrüche nicht zu beherrschender Raserei, die den
Malayen zwingen, Amok zu laufen, ergreifen zu Zeiten auch
die sanftesten Thiere mit demselben Ergebniss, wie bei den
Eingeborenen auf der Malayenhalbinsel, bis das diesem
schrecklichen kurzen Wahnsinnsanfall unterworfene Thier
gefangen oder erschlagen werden kann. — Verschieden davon
sind die Fälle von Thieren, die wegen ihrer Geduld sprichwörtlich
sind und doch zur Wuth angetrieben werden können.
Das Dromedar, das gewöhnlich ein Muster guten Benehmens
ist, wird manchmal von seinen Treibern geneckt, bis sie
vor seiner Wuth fliehen, oder sich ausziehen und ihm die
Kleidungsstücke hinwerfen müssen, damit es darauf trampeln
und sie zerreissen kann. Bekannt ist, wie weit der gelehrige
Elephant sich von seinem Wunsch nach Rache tragen lässt,
wenn seine Würde beleidigt oder seine gute Natur gemiss-
braucht ist. Merkwürdig ist, dass bei Thieren wie bei
Menschen einige der schlimmsten Vergehen ihren Grund in
leidenschaftlicher Liebe haben. Die Eifersucht brennt heftig
in der Brust manches Thieres, und die ganze Thierwelt, vom
Tiger bis zur Taube, ist dann jeder Ausschreitung gegen
die eigene Gattung oder den Menschen fähig, Unter den
höheren und niederen Thieren sind auch Verbindungen zu
dem absichtlichen Zweck, Böses zu thun. nicht selten.
Andere Thiere stehlen in Banden. Paviane ziehen truppweise
aus, um in schwer zugänglichen Obstgärten zu rauben.
Klimatische Bedingungen und Temperaturwechel üben einen
Einfluss auf das Gemüt der Thiere aus. Im allgemeinen
sind bekanntlich die Thiere, die in heissen Ländern leben,
wilder als die in dem kalten oder gemässigten Klima.

i) Die Unterscheidung des Scheintodes vom
wirklichen Tode macht trotz der schier unzähligen
Mittel, die dafür angegeben sind, noch immer einige Schwierigkeit
, und so lange nicht ein schnelles und durchaus
sicheres Verfahren dafür zu Gebote steht, wird auch die
weit verbreitete Furcht vor dem Lebendigbegrabenwerden
nicht aufhören. Alles Mögliche hat man gegen den Scheintod
mobil gemacht, zuletzt auch die Röntgenstrahlen, die
in der That ein sehr werthvolles Erkennungsmittel sein
sollen. Dennoch werden auch sie nicht gerade oft angewandt
werden, da immer die Bestreitung erheblicher Kosten
dazu nothwendig ist. Jetzt endlich scheint ein Verfahren
entdeckt zu sein, das allen Anforderungen entspricht und
in Anerkennung dessen auch von der Pariser Akademie der
Wissenschaften mit einem Preise ausgezeichnet worden ist.


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