Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 342
(PDF, 221 MB)
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342 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1902.)

zeronisch,*) und sind deshalb in jeder Hinsicht unempfindbar.
Auf dem Indifferenzpunkte der Antipolarität, dem Nullpunkte
der Kraftpraeponderanz und der Ausgleichung stehend, wo
es keine überwiegende Kraft mehr giebt, können sie keine
merkliche Wirkung auf die Aussenwelt, besonders auf unsere
stark ungleichgewichtliche Sinneswelt mehr ausüben. Weder
durch Widerstand, noch Weichheit, durch Kälte noch
Wärme können sie auf unsere Nerven wirken, auch können
sie weder Licht noch Schall erzeugen, reflektiren oder ab-
sorbiren.

Die naturalistische Geisterlehre ist also in der Lage,
die Unempfindbarkeit der Geister zu erklären. Auch die
Unproduktivität, Dauerhaftigkeit und Glückseligkeit der
Geister sind durch den Gleichgewichtszustand ihres Stoffs
erklärbar; aber als Empiriker halte ich es für nöthig, zunächst
aus dem Material der erfahrenen Thatsachen einige Beweise
für die Richtigkeit der neuen Theorie zu holen. Die Thatsachen
selber halte ich für hinlähglich bekannt, und füge
hier deshalb keine Beweise für dieselben bei. Alle Erfahrungen
mit den sich manifestirenden Geistern summiren sich im
sogenannten Mediumismus, denn es bedarf für dieselben
der Medien, welche den Todten medialen Lebestoff für ihr
Eingreifen in die Welt der Lebenden leihen. Ohne Medien
keine Geistermanifestationen! —

Der Mediumismus hat drei Abtheilungen, für die wir
vorläufig ihre Namen aus den älteren Theorien beibehalten;
es sind: erstens Materialisationen, welche alle Em-
pfindbarmachung von Gegenständen aus der Geisterwelt
umschliessen; zweitens Spiritualisationen (oft fälschlich
Dematerialisationen genannt), welche alle Unsichtbarmachung
von Gegenständen aus unserer Sinneswelt („Apporte", „Durchdringungen
u. s. w.) einschliessen; drittens Animationen,
womit alle Beeinflussungen der Nerven der Medien durch
die Geister gemeint sind, welche also auch das mediumistische
Sprechen, Schreiben u. s. w. einschliessen. Die Animationen,
welche selten zu positiven Beweisen für den sogenannten
Spiritismus führen, da sie für allerlei Hypothesen, wie
Telepathie, Psyehometrie u. s. w. Raum lassen, — so sehr
bei den Haaren herbeigezogen diese Hypothesen dem praktisch
Erfahrenen auch vielfach erscheinen mögen, — wollen wir vorläufig
ausser Erwägung lassen und nur die beiden Gegenstücke
, Materialisationen und Spiritualisationen noch näher
betrachten, welche ausser dem Reiche der Psychologie stehen
und durch technische Mittel in solcher Weise kontrolirt

*) Von Zero == Null abzuleiten! — Eed.


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