Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 344
(PDF, 221 MB)
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344 Psyohisohe Studien* XXIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1902.)

Diese allgemein bekannte Thatsaehe, welcher, wie
überhaupt der Materialisation, die psychistische Theorie der
Geister rathlos gegenüber steht, ist im vollsten Einklang
mit der naturalistischen Theorie; denn ihr gemäss bedeutet
„Materialisation" Abkühlung und Erhärtung, besonders den
Uebergang in einen härteren latenten Zustand („Aggregatzustand
"), und jede Wärmestrahlung wirkt einem solchen
Prozesse entgegen. Der Athem des Sonnengottes, der Spiritus
Gottes, das Licht übt auf alles, worauf es fällt, einen
„spiritualisirenden" Einfluss aus, denn es erwärmt, und Wärme
(richtiger Wärmestoff, wenn es solchen gäbe) ist Spiritus.
Vom Materialisationsprozesse, der in dieser Hinsicht ungemein
empfindlich ist, muss also das spiritualisirende Licht fern
gehalten werden.

Auch feuchtwarme Luft und heisses Wetter sind diesem
Prozesse schädlich, denn die überwiegende Wärme erschwert
es den Geistern, welche das den Körpern der Medien entnommene
„Medialuin" (mediale Substanz, spiritualistisch:
„Astralkörper," d. h. Körper aus Lichtstoff, Wärmestoff) in
die Poren ihrer Körper eingesogen haben, diese Substanz in
einen kühleren latenten Zustand (materialistisch: „Aggregatzustand44
), der aber weder fest noch flüssig, sondern organisch
(ähnlich wie Fleisch, Blut, Knochen u. s. w.) ist, hineinzubringen
. Materialisirte Geister fühlen sich um so kühler an,
je stärker die Materialisation ist (kalte Geisterhände sind
bekannt) und sagen, dass sie das Gefühl haben, als ob sie ein
kaltes Bad nehmen. Materialisation bedeutet Verstärkung
der passiven Kraft eines Körpers, bis sein Zustand ungleich-
gewichtlich genug ist, um auf unsere Sinne wirken zu können.
Dass mit diesem Ungleichgewicht zugleich sich auch seine
Aktivität, sein Vermögen zu denken und zu handeln, auch seine
Schmerzen, wenn er leidet, überhaupt sein Leben erhöht und
der materialisirte Geist für wenige Minuten wieder ein
Lebender unter den Lebendigen ist, während dessen die
anderen anwesenden Geister für ihn „übersinnlich" sind, ist
alles, wio leicht ersichtlich, mit der neuen Theorie in vollem
Einklang, wie auch, dass trotz dieses geborgten Lebens
noch nie eine neue Idee von wissenschaftlichem Werthe von
den Geistern gekommen ist. Die Arbeit, auch die sogenannte
„geistige", ist Aufgabe der Lebenden und nicht der Todten.

Die Spiritualisationen von Gegenständen aus unserer
Zustandssphäre, wie Münzen, Kleidern, Blumen u. s. w., haben
eine den Materialisationen entgegengesetzte Richtung. Allgemein
gesprochen bedeuten sie Erwärmungen, näher
genommen, Erhöhungen der latenten Wärrae durch Veränderung
des latenten („aggregaten") Zustandes, wie Schmelzen


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