Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 348
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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348 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1902.)

gesetzten Zustandsrichtungen im Mediumismus, welche die
neue Theorie hervorriefen und, so weit sie gehen, bestätigen.
Hinsichtlich der Animationen oder seelischen Beeinflussungen
der Medien durch Geister, welche zu manchen Mittheilungen
führen, ist vorläufig nur eine Thatsache zu unseren Gunsten
ersichtlich, nämlich die, dass die Todten in intellektueller
Hinsicht (wie dies von Todten nicht anders zu erwarten ist)
unproduktiv, schwach und unfähig sind, ihre eigene Lage
zu analysiren; das Widersprechende, was sie darüber sagen,
ist Reflex oder Wiederholung der in der lebendigen Welt
produzirten Ideen.

Thiere als Boten des menschlichen Willens.

Von Otto Wenzel - Ekkehard (Dresden).

Ist es Zufall, Täuschung oder das Walten unbekannter
Gesetze? habe ich mich immer gefragt, wenn ich wiederholt
betheuern hörte, dass hier und dort eine Krähe angezeigt
habe, dass in dem Haus jemand sterben würde, was dann
auch thatsächlich eingetroffen sei. Dreimal musste ich es
auch selbst in diesem Sommer erst erfahren, und einer
meiner Freunde, ein schon betagter alter Herr, der mit
allen Mitteln der „Aufklärung" und seines Temperamentes
heftig gegen diesen „Aberglauben" ankämpfte, wurde auf
drastische, wenn auch für ihn schmerzliche Weise bekehrt.
Vor dem Fenster seines Arbeitszimmers hatte sich eines
Tages eine Krähe niedergelassen und schrie, wie seine Angehörigen
betheuerten, in jener eigentümlichen Art, die als
schlimme Vorbedeutung wohl mehr subjektiv empfunden,
als objektiv gehört wird. Er war der Meinung, das Thier
habe Hunger, weil es so weit in die Stadt geirrt sei. Trotz
oder vielmehr infolge Abratens fütterte er es in ostentativer
Weise, um, wie er meinte, einmal gründlich den „Aberglauben
" zu zerstören, und das Thier nahm auch willig das
dargereichte Futter an. Drei Tage lang — dann blieb es
fort. Und merkwürdig! am selben Tage, an dem die Krähe
ausgeblieben, empfing er die Nachricht von dem Tode seiner
eigenen Schwester! Da beschlich ihn doch ein eigenthüm-
liches Gefühl, wenn er an die Krähe zurückdachte, und
seitdem hat er nie wieder eines dieser Thiere gefüttert.
Sie sind auch nur selten wiedergekommen, diese schwarzen
befiederten Unglücksboten, jedesmal aber, wenn sie „etwas
zu sagen hatten."*) —

*) Genau denselben Vorgang versichert mir meine Frau wiederholt
kurz vor Todesfällen in der Familie beobachtet zu haben. So




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