Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 359
(PDF, 221 MB)
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Seiimg: Noch einmal Goethe and der Okkultismus. 359

Dagegen entstanden Zweifel und Irrungen, weil die
Schauende ein und das andere Gestirn andeutete, als gleichfalls
in dem Zodiak erscheinend, von denen man aber am
Himmel nichts gewahr werden konnte. Es mochten die
damals noch unentdeckten kleinen Planeten sein: denn aus
anderen Angaben liess sich schliessen, dass sie, längst über
die Bahn des Mars hinaus, der Bahn des Jupiter sich nähere.
Offenbar hatte sie eine Zeit lang diesen Planeten, es wäre
schwer zu sagen, in welcher Entfernung, mit Staunen in
seiner ungeheueren Herrlichkeit betrachtet, und das Spiel
seiner Monde um ihn her geschaut, hernach ihn aber auf
die wunderseltsamste Weise als abnehmenden Mond gesehen,
und zwar umgewendet, wie uns der wachsende Mond erscheint.
Daraus wurde geschlossen, dass sie ihn von der Seite sehe
und wirklich im Beerriff sei, über dessen Bahn hinauszu-
schreiten, und in dem unendlichen Raum dem Saturn entgegenzustreben
. Dorthin folgt ihr keine Einbildungskraft;
aber wir hoffen, dass eine solche Enteleehie sich nicht ganz
aus unserm Sonnensystem entfernen, sondern wenn sie an
die Grenze desselben gelangt ist, sich wieder zurücksehnen
werde, um zu Gunsten unserer Urenkel in das irdische
Leben und Wohlthun wieder einzuwirken.

Indem wir nun diese ätherische Dichtung, Verzeihung
hoffend, hiermit beschliesen, wenden wir uns wieder zu
jenem terrestrischen Märchen . . .a Dass Goethe diese unerhört
mystische Geschichte keineswegs als „ätherische
Dichtung" im Sinne eines reinen Phantasiegebildes auf-
gefasst wissen wollte, geht zur Genüge aus der oben angeführten
Einleitung hervor, in welcher es heisst, dass die
Mittheilungen über Makarie gemacht werden, „um Nachdenken
zu erregen und Aufmerksamkeit zu empfehlen, ob
nicht irgendwo schon etwas Aehnliches oder sich Annäherendes
bemerkt und verzeichnet worden". —

Wenn ich in meiner Schrift gesagt habe, dass Goethe
mit seinem unbefangenen Verhalten gegenüber okkulten
Dingen über den wissenschaftlichen Okkultismus hinausgehe,
dann glaube ich dieser Behauptung mit dem Hinweis auf
Makarie, die einen Srvedenborg und einen Davis noch hinter
sich zu lassen scheint, eine weitere kräftige Stütze gegeben
zu haben.

Der Goeihe-Bxmd, der „Angriffen auf die freie Entwicklung
des geistigen Lebens entgegentreten willa, soll um
Aufgaben verlegen sein. Wie wäre es, wenn er der Berechtigung
der okkultistischen Forschung in Deutschland
— das Ausland ist uns ja wieder einmal weit voraus! —
zur Anerkennung verhülfe ? Er würde damit ganz im Geiste


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