Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 371
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Leadbeater: Irrige Ansieliten über den Tod. 371

sie ihres Aufstiegs aus der Materie sich bewusst wird. Das
findet während des physischen Lebens statt, nicht am
Anfang oder am Ende. Zur Zeit, wenn der Mensch anfängt
die Wirkung der Gedanken u. s. w. zu erkennen, er anfängt,
sich ein klein wenig über seinen früheren Standpunkt zu
erheben, da haben Sie den wichtigsten Punkt im Leben
des Menschen.

Sie sehen daraus, woher es kommt, dass die Theosophie
dahin neigt, die Wichtigkeit des Todes nicht so hoch anzuschlagen
, und uns den Tod als etwas ganz Natürliches,
etwas ganz Selbstverständliches erscheinen zu lassen. Wie
kann der Tod etwas so besonders Grauenhaftes sein, da er
doch alle trifft? Wenn es wahr ist, wie wir jetzt glauben
und einige von uns wissen, dass die Welt in einer steten
Entwickelung begriffen ist, dass sie von einer göttlichen
Macht regiert wird, deren Wille diese Entwickelung ist, wenn
das wahr ist, dann ist es unmöglich, dass etwas, was alle
durchzumachen haben, etwas Schlimmes sein kann; das wäre
ganz undenkbar! Das ganze System müsste falsch sein, wenn
das, was allen passirt, etwas Schreckliches wäre. Das kann
nicht sein! Der Tod ist einfach der Schritt von einer Stufe
des Lebens zu einer anderen Stufe desselben Lebens. Wenn
wir uns diesen Gedanken nur ganz zu eigen machen wollten;
es liegt gar nichts Katastrophenartiges, nichts Schreckliches
darin. Es ist einfach der Aufstieg von einer Stufe auf die
andere, das Abwerfen des physischen Körpers; und die Folge
davon ist sofort, dass wir uns viel ungebundener und viel
freier von allen Hindernissen fühlen. Bedenken Sie, wenn
Sie den physischen Körper verlieren, dann verlieren Sie alle
Möglichkeit der Ermüdung, das ist schon etwas; für keine
höheren Theile des Menschen scheint allen Untersuchungen
nach eine Ermüdung möglich zu sein. Sie sagen Ihr Geist
ist müde; Ihr Geist, Ihr denkender Theil, kann nicht ermüden
, es ist nur das Gehirn, das müde wird. Ohne Gehirn
können Sie besser denken. Sie haben vielleicht selbst schon
Vorkommnisse erlebt, die diese kleine Thatsache beweisen.
Wie oft legt sich ein Mensch hin zum Schlafen mit irgend
einem Problem im Kopf, das er nicht zu lösen vermag, und
wacht dann am anderen Morgen auf und die Sache ist ihm
plötzlich ganz klar. Wie kommt das? Er hat weiter über
die Sache nachgedacht und konnte in diesem anderen Zustand
besser denken *)

*) Das Wort „Guter Rath kommt über Nacht" konnte nur dann
zum Sprüchwort werden, wenn die darin ausgesprochene Behauptung
nach allgemeiner Erfahrung sich häufig wirklich bewahrheitet. —
Der Ueberö.


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