Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 390
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0400
390 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 6. Heft (Juni 1902.)

in der (durch göttliche Einwirkung) unsere Vorstellungen ablaufen,
ergeben sieb die Naturgesetze. Daher findet Berkeley keine philosophische
Schwierigkeit darin, dass Gott unter besonderen Umständen
von der gewöhnlichen Reihenfolge abgehe (was wir dann ein Wunder
nennen). Diese Theorie hält ihn nicht ab, in der Praxis sich so zu
verhalten, wie jeder Empirist, und gerade den Heilmitteln von
Krankheiten wendet er besondere Aufmerksamkeit zu: im Theer-
wasser glaubte er schliesslich eine Art Universalheilmittel gefunden
zu haben. Die , christliche Wissenschaft" leugnet ebsnfalls die Existenz
der Materie, betrachtet alles Geschehen als ein rein geistiges, sieht
daher den Ursprung der Krankheiten in falschen Vorstellungen der
Patienten und den Weg zu ihrer Heilung in der Beseitigung dieser
falschen Vorstellungen. Um dies zu erreichen, hat man sich einem
der „Heiler" anzuvertrauen, der durch seine „Concentration" (im
Gebet) einen Strahl des göttlichen Geistes auf den Kranken einwirken
lässt. Man braucht diese Theorie nicht anzunehmen — auch Herr
Groll verwirft sie — und kann trotzdem mit ihm zu der Ansicht
kommen, dass auf solchem Wege Heilungen erzielt werden. Die
ganze Wissenschaft der Psychotherapie (wie sie auch früher geübt
wordeii ist) lässt sich nach ihm in zwei Worten ausdrücken: Passivität
und Suggestion; Passivität des Kranken, also Suggestionsfähigkeit,
Concentration des Heilers, also Selbsthypnose, — so dass nun das
„subjeetiveu (unbewusste) Ich des Einen auf den Anderen kräftig
einzuwirken vermag. Die Suggestion ist nämlich der psychische
Hebel zur Auslösung eines animalisch-magnetischen Odstroms: hierin
liegt nach dem Verf. die physikalische Erklärung des Grundphänomens.
Das neue psychische Heilverfahren habe danach seinen Werth., unabhängig
von der „christlichen Wissenschaft," deren Auffassung vom
Wesen der Gesundheit und Krankheit entschieden zu bekämpfen
sei. Andererseits sei zu betonen, dass die mit dem modernen Spiritismus
, einer Experimentalwissenschaft, keine Gemeinschaft habe,
und dass der Spiritismus von der offiziellen Wissenschaft nicht verdächtigt
oder ignorirt, sondern erforscht werden sollte. Wemekke.

B. Zeitschriftenübersicht.

Zeitschrift filv Spiritismus und verwandte Gebiete. Leipzig, Oswald
Mutze. 6. Jahrg. Nr. Ii—18. Zur Apportfrage. — Ueber das Wesen der
Materialisationen. — Ueber die Seherin de Fernem.—Kantuhet Swedenborg.
Die Nothwendigkeit einer neuen Gottanschauung. — Auferstehung. — Ein
Medium (D. D. Home) als Redner. — Somnambulismus. — Ueber Todten-
erweckung. — Gebet und Wille, oder Gebet und Glaube. — Darwinismus
und Spiritismus. — Die Phantasie. — Was ist unzerstörbar im Menschen?

— Seelenerguss des Roroanismus. — Schwarze Magie. — Urtheile von
Taschenspielern über physikalische Medien. — Von unseren Gegnern. —
Aus der Tagespresse.

Die Ubersinnliche Welt. Berlin, io. Jahrg. Nr. 7, 8. Ueber die Ex-
perimentationsmethode bei psychischen Phänomenen. — Sitzungsberichte
der Münchener Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie. — Staatsanwalt
und Spiritismus (Staatsanwalt Franz Riss in München). — Okkultismus
und Tagespresse. — Bemerkungen zum Fall Rothe und zum Eddyismus.

— Motorische und akustische Phänomene bei der Femme masquee.
Met toekomstig Leven. Utrecht. 6. Jahrg. Nr. 6—8. Licht- und

Stützpunkte. — Dr. Gibier's Experimente. — Shelley und das Uebersinnliche.
Bei G'„ Flammarion. — Erfahrungen eines unentwickelten Mediums. — Der
Dauphin. — Exklusivität der Wissenschaft. — Der Traum eines Vaters.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0400