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394 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 19Ö2.)
nach der Offenbarten Apokalypse Swedenborg's" und übersetzte
später (1863) das Hauptwerk seines Meisters „Himmel und
Hölle" ins Kussische. Zur Bestätigung der sein besonderes
Interesse erregenden Swedenborg* %c\im „ Wissenschaft der
Oorrespondenzen oder Entsprechungen* vertiefte er sich
in Spezialstudien über Somnambulismus und thierischen
Magnetismus, deren Ergebniss seine 1860 in Petersburg
erschienene Schrift: „La Magnetotherapie du comte de
Szapary" war, nachdem er sich schon 1855 als Hospitant
an der medizinischen Fakultät in Moskau hatte einschreiben
lassen, um seine philosophischen und theologischen Studien
durch solche in den Naturwissenschaften (Chemie, Physik,
besonders aber Physiologie und Anatomie) zu ergänzen. Zufällig
beim Durchstöbern einer Bibliothek mit dem zweibändigen
Werk des amerikanischen „Sehers" A. J. Davis: „Die
göttlichen Offenbarungen der Natur" und in der Folgezeit
durch die Schriften von Beecher, Edmonds, Kare, Cahagnet u. a.
mit den dortigen „Geistermanifestationen11 bekannt geworden,
befreite er sich zunächst in seiner Schrift: „Der Rationalismus
Swedenborgs, Kritik seiner Lehre über die heilige Schrift14
von der den Schlüssel zum geistigen Sinne der Bibel liefern
sollenden symbolischen Erklärungsmethode Swedenborg'* und
kam dann mit wachsender Klarheit zu der Ueberzeugung,
dass der Glaube an die Fortdauer der bewussten menschlichen
Seele nach dem Tode nur durch die nähere Erforschung
der mediumistischen Erscheinungen auf dem Wege des nach
wissenschaftlicher Methode geleiteten Experiments zum Gemeingut
der denkenden Menschheit gemacht werden könne.
Da aber die Veröffentlichung seiner Uebersetzung der
„Experimentellen Untersuchungen über den Spiritualismus"
des Dr. med. Robert Kare (Prof. der Chemie an der Universität
Pennsylvanien und Verl von mehr als 150 wissenschaftlichen
Denkschriften über wichtige Entdeckungen, u. a. der Oxyhy-
drogenröhre) in Russland verboten wurde, begab sich A. ins
Ausland und machte in Deutschland durch Vermittelung
des berühmten Naturforschers Prof. Dr. Christian Nees
von Esenbeck zu Breslau die persönliche Bekanntschaft
unseres gelehrten Vorgängers in der Schriftleitung, des
Litteraten Dr. Gregor Constantin Wittig, dem er, zugleich
in Verbindung mit seinem neu entdeckten Verleger Oswald
Mutze in Leipzig tretend, da die Uebersetzungen der Bücher
von Davis nicht den erwarteten Anklang fanden, die Verdeutschung
der speziell die experimentelle Seite des Spiritismus
behandelnden klassischen Werke von Höre, Crookes,
Edmonds, Dale Owen, Wallace und im Jahre 1874 als seinem
Sekretär die Redaktion der deutschen Monatsschrift „Psych*
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