Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 412
(PDF, 221 MB)
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412 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1902.)

sehwergeplagten Hausbewohner veranlasste, einen „Hod2a"
(der sich mit Verfertigen von Amuletten und mit Zauberei
befassen soll) um Eath zu befragen, und er soll den wunder-
liehen Vorfällen im Hause wirklich ein Ende gemacht haben.
Für diese Vorfälle giebt es viele glaubwürdige Zeugen, die
sie an Ort und Stelle beobachteten. Ein solches Spukhaus
giebt es auch in .Sanski-Mosl, wo es nach Angaben einiger
Zeugen noch heute „umgehen'* soll, und in anderen Orten.
Ueber diese, wie auch Fälle anderer Art, ziehe ich jetzt
fortwährend Erkundigungen ein und werde seiner Zeit mir
erlauben, die Ergebnisse dieser Nachforschungen Ihnen ebenfalls
zu übersenden. Heute berichte ich über einige Fälle
telepathischer Anmeldungen Sterbender, die mir hinreichend
verbürgt erscheinen, um das Interesse weiterer Kreise
wissenschaftlich Gebildeter zu beanspruchen. —

Meine Mutter, Frau Leopoldine Zippra, (jetzt in Banjaluka,
Bosnien, wohnhaft) erzählte sehr oft mit grösstem Ernste
und mit dem Ausdruck unerschütterlichster Ueberzeugung
drei mystische Vorfälle, die sie in ihren jugendlichen Tagen
in ihrer Geburtsstadt Marburg an der Drau erlebte, und
die ihrer Sonderbarkeit wegen ihr unvergesslich blieben und
wohl auch weiterhin bleiben werden. Es sind dies telepathische
Phänomene, die vom Volksmunde, da sie
im Momente der Vertauschung beider Daseinsphasen einer
Person stattfinden, mit dem Namen „Anmeldungen Sterbender
" bezeichnet werden und die im alltäglichen Leben
durchaus nicht so selten vorkommen, wie man es ihrer Natur
wegen annehmen könnte, da beinahe jede zweite Familie
ein Mitglied haben dürfte, das etwas Derartiges erlebt
haben will. — Den Erlebnissen meiner Mutter schenkte ich
früher keine weitere Beachtung, als dass ich dem Erzählen
derselben mit demselben Interesse zuhörte, wie ich ungefähr
jedes erstbeste Märchen oder eine Volkssage angehört hätte;
erst als ich mich für die okkulten Wissenschaften mehr zu
interessiren begann, sah ich den wahren Werth dieser und
ähnlicher Fälle ein. Ich ersuchte alsdann die Mutter, obwohl
ich ihre Erlebnisse auch allein schon hinreichend kannte,
jedoch grösserer Genauigkeit wegen, um möglichst pünktliche
schriftliche Schilderung derselben. Ich erhielt nun von ihr
einen ausführlichen Brief, woraus ich Folgendes entnehme:

Banjaluka, am 15. März 1902.

. . . Nun will ich Dir Deinem Wunsche entsprechend
zu wohl schon mehrmals wiederholtem Male meine wunderlichen
Erlebnisse schildern. Sie sind mir noch in bester
Erinnerung; ich bin also in der Lage, Dir alles genau, und
wenn nöthig, selbst bis in die geringsten Nebenumstände zu


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