Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 415
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0426
Zippra: Drei Fälle von „Anmeldungen Sterbender", 415

der Ursache des sonderbaren Lärmes zu forschen. Zu
unserem nicht geringen Staunen sahen wir nun ein grosses,
schweres Bügeleisen, das immer auf dem Ofen gestanden
hatte, jetzt in der Mitte des Zimmers liegen. Zwischen der
Stelle, wo es niederfiel, und dem Ofen, wo es, wie schon
erwähnt, früher war, stand noch ein Tisch; um also auf die
bezeichnete Stelle zu gelangen, musste das Bügeleisen in
seinem Falle einen grossen Bogen über den Tisch beschreiben,
was bei einem gewöhnlichen Sturze nicht der Fall sein
könnte. Das Bügeleisen, das aus Gusseisen war, blieb trotz
des starken Anprallens an den Boden völlig unbeschädigt.
— Wir standen hier vor einem Räthsel. Als ich der Grossmutter
nun auch noch mein Erlebniss mit der Hand, die
mir über das Gesicht fuhr, erzählte, äusserte sie wieder die
Meinung, „es habe sich jemand gemeldet.1* — Und sie hatte
auch dies Mal Äecht, denn nach sieben Uhr desselben
Morgens kam Frau Portugal^ die Mutter der erwähnten
Cousine Pepi, mit der Nachricht, ihre Tochter sei um vier
Uhr Morgens gestorben. Sie fügte noch hinzu, dass dieselbe
noch bis zu ihrem ätzten Athemzuge immerfort von mir
gesprochen habe und sehr betrübt darüber war, mich vor
ihrem Tode nicht noch einmal sehen zu können. —

* *

Zwei Jahre später ereignete sich folgender dritte Fall.
Mein Onkel (Hermann Peer) war zwar herzleidend, aber
dass er bald sterben könnte, das hätte sich Niemand träumen
lassen, da er noch sehr kräftig und munter aussah. Nachts
hatte er initiier schwere Krampfanfälle, bei Tag fühlte er
sich aber ganz wohl. — Ich war sozusagen sein besonderer
Liebling und er besuchte mich sehr oft. Eines Tages kam
er wieder zu mir und blieb daselbst bis zum Abend. Mir
fiel damals sehr seine Melancholie, die er, wie es schien,
fortwährend mit gezwungenem Lächeln und kleinen Scherzen
zu verbergen suchte, auf. Als die Zeit seines Nachhause-
gehens kam, konnte er sich von mir gar nicht trennen; selbst
wie er sich schon zehn Schritte vom Hause entfernt hatte,
kehrte er nochmals um in der Absicht, sich von mir zu
verabschieden, als trete er eine weite Reise an. Bei dieser
Gelegenheit bemerkte er auch, er gehe sehr ungern nach
Hause und klagte über heftige Schmerzen in der Herzgegend.
Trotz alledem hatte ich doch keine Ahnung von seinem
nahen Tode, der nebenbei gesagt, noch dieselbe Nacht erfolgte
.

Damals wohnte ich bei der schon oben erwähnten Frau
PortugalL Ihr Schlafzimmer schloss sich rechts an das meinige


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0426