Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 418
(PDF, 221 MB)
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418 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1902.)

nicht gar so selten vorkommen, dass scheintodte Personen
begraben werden, als gewöhnlich angenommen wird.

Diese Furcht in zahlreichen grossen Kreisen ist zwar
an sich vollkommen unbegründet; andererseits ist sie
aber der denkbar sicherste Beweis dafür, dass die bisherigen
Schutzmassregeln (Untersuchungsmethoden, Polizeivorschriften
etc.) zur endgültigen Beruhigung der Gemüther
durchaus nicht geeignet sind.

Ich bin daher, und zwar im Verfolge meiner nicht
ausschliesslich rein theoretischen Untersuchungen über den
ersten Zustand nach dem Tode auf den nicht allzufern
liegenden Gedanken gekommen, ein Verfahren zu schaffen,
welches weder zur blossen postmortalen Diagnose (Erkennung
), noch zur künstlichen Wiederbelebung der
für scheintodt gehaltenen Personen, sondern im direkten
Gegensatz hierzu zur gewaltsamen Verhinderung
des spontanen Wiedererwachens des Schein -
toden durch absichtliche Ueberführung
des Scheintodes in den wirklichen T o d dient.

Dieses postmortale Schutzverfahren, welches nichts
kostet, ist so einfach, dass es von einem Jeden nicht bloss
sofort und ohne besonderen Beistand angewendet, sondern
infolge seiner augenfälligen Wirkung auch ohne Weiteres
kontrollirt werden kann.

Während ich in meinen früheren Arbeiten über die
Behandlung des Todten den postmortalen Zustand vom
rein psychologischen Standpunkte aus betrachtet habe,
betrachte ich ihn in der heutigen Abhandlung lediglich vom
rein physikalischen Standpunkte aus und enthalte
mich deshalb auch jeder Definition usw. der metaphysischen
Begriffe: Seele usw.

Um absolut sicher zu verhüten, dass der schein todte,
d. i. der noch nicht w irklich todte Mensch lebendig
begraben werde, muss man ihn — sein noch nicht vollends
erloschenes Bewusstsein — vor dem Begraben definitiv
abtöten, total auslöschen, was auf streng physikalischem
Wege, und zwar durch Kälte, Finsternis
s und Einsamkeit, nämlich, durch einen eiskalten
Umschlag um den Sitz des Bewusstseins, den Kopf des
Todten, ferner durch Entziehung des Lichts und der Gesellschaft
von Menschen*) geschieht.

*) Sehr riclitig hemerkt Carl Butten stedt in seiner
populär-wissenschaftlichen Naturstudie: „Die Uehertragung der
Nervenkraft* (Ansteckung durch Gesundheit): „Oft kommt es vor,
dass, wenn günstige Umstände um den Verblichenen obwalten,
vielleicht viele Leute stets in seiner directen Nähe sind, viele geistig


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