Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 429
(PDF, 221 MB)
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Wilke: Im Reiche de» Okkultismus.

429

Im Reiche des Okkultismus*)

Eine experimental-psychologische Studie.

Von Arthur Wilke.

Es bestehen zwei Meinungen über den Spiritismus. Die
eine ist die der Spiritisten, welche in ihm eine neue Er-
kenntniss, eine neue Offenbarung erblicken, einen Weg in
das verborgene Reich entdeckt zu haben glauben. Die andere
ist die der anderen Leute, welche den ganzen Spiritismus
für ein unentwirrbares Gemengsei von Täuschung, Schwindel
und Dummheit erklären, mit welchem ein vernünftiger Mensch
sich nicht einlassen wird. Es giebt aber noch eine dritte
Ansicht. Nach dieser liegen den spiritistischen und überhaupt
allen okkultistischen Erscheinungen, zu denen wir ausser den
spiritistischen noch diejenigen des Dämonismus, des Hexen-
und Zauberwesens, des Satanismus, des Hellsehens, der
Ahnungen und noch vieles Andere rechnen, thatsächliche
subjektive Vorgänge zu Grunde; der Irrthum liegt nicht
bei der Beobachtung der Erscheinung, sondern in einer
unrichtigen Erklärung ihres Wesens und ihrer Ursache.
Diese letztere Auffassung wird der Leser, wenn auch nur
vorerst für ein kleines Gebiet, im Weiteren als eine berechtigte
nachgewiesen finden.

Ist aber im Okkultismus ein realer Kern, so hat ihn
die Wissenschaft in den Bereich ihrer Forschungen zu ziehen
und zwar unter Zuhilfenahme der bewährten Forschungsmethode
der Naturwissenschaft, um die zu Grunde liegenden
psychischen Erscheinungen aufzuhellen und gesetzmässig zu

*) Wir entlehnen diesen auf feiner psychologischer Beobachtung
beruhenden Essay der Nr. 18 des „Zeitgeist* (Beibl. zum „Berliner
Tagebl." vom 5. Mai er.) Es ist für die durch die gegenwärtige
Presshetze gegen Alles, was mit Spiritismus — wenn auch nur lose

— zusammenhängt, hervorgerufene Angjst der schlecht orientirten
Journalisten recht bezeichnend, dass die Kedaktion es für nöthig
erachtete, sogar gegen die animistische Deutung des Herrn Verf. eine
Art Vorbehalt einzulegen, indem sie den Abdruck mit der Fussuote
einleitet: „Wir geben diesen Aufsatz unseres geschätzten Mitarbeiters
wieder, ohne dass unsere Ansicht sieh mit seinem Inhalt völlig deckt.
In jedem Falle hat aber das erzählte Experiment, für dessen That-
sächlichkeit der Verfasser mit seinem Namen volle Bürgschaft übernimmt
, viel Ueberzeugendes. Die Kedaktion/ — Wir selbst haben
durch langjährige Experimente mit den verschiedensten Versuchspersonen
die Ueberzeugung gewonnen, dass der Herr Verf. mit seiner
Erklärung des Zustandekommens automatischer Schrift im Allgemeinen
auf der richtigen Fährte ist, ohne jedoch für vereinzelte

— freilich seltene — Fälle das Eingreifen, bezw. Mitwirken jenseitiger
Intelligenzen völlig ausschliessen zu können. — Red. der
„Psych. Stud.u


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