Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 434
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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434 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 7. Heft (Juli 1902.)

es, wie ich Anfangs glaubte, von einer fremden Person oder,
wie die Spiritisten glauben, von Spirits oder aus einem
räthselhaften Universum stammten.

Ich bin nun der Ansicht, dass wir es in den hier geschilderten
Seelenvorgängen mit der Hauptveranlassung zu
dem Okkultismus zu thun haben. Die in der Selbsthypnose
kräftig wirkende Eigensuggestion hat die Seele
in zwei Zustände gebracht, die abwechselnd eintreten, in
den bewussten und den unbewussten. Die bewusste Seele
erhält nun auf ihre Fragen Antworten, treffende und interessante
, neuartige und aufregende Antworten und Gegenreden
. Sie kann nun, da das ßewusstsein in der Seele bei
der Erzeugung dieser Gegenreden schläft, selbstverständlich
nicht erkennen, dass sie selbst sich die Gegenrede gegeben
hat. Also wird die gegenredende Seele von der bewussten
als eine andere oder als etwas Fremdes gesetzt. Passt
man nun nicht scharf auf und bemerkt, dass die Antworten
dennoch sozusagen von der äussersten Grenze des ßewusst-
seins in das Unbewusste geglitten sind, oder dass sie
nichts Anderes sind als Aufklänge aus früheren bewussten
Vorstellungen, so unterliegt man leicht der
Täuschung und objektivirt die Gegenrede, setzt ihre Herkunft
ausserhalb des Ichs. Ich bin fest überzeugt, dass
Hunderttausende von Menschen in diesen Irrthum verfallen
sind, weil er so überaus nahe liegt.

Es will mir auch scheinen, dass diese Eigensuggestion
der Seele eine ganz ungeheuere Bedeutung für das Leben
hat, und dass sich ein grosser Theil des Seelenlebens in
dieser Form abspielt, dass die Eigen Suggestion das Herrlichste
und das Gemeinste, das Schönste und das Hässlichste
in der Seele zu erzeugen vermag, dass sie darum für den
Psychologen, für den Psychiater und für den Arzt, für den
Pädagogen, für den Moralisten und den Kriminalisten die
grösste Bedeutung hat, und dass sie, vernünftig angewendet,
überaus nutzbringend werden kann, dass man durch sie
manchen bezweckten Seelenzustand erzielen, manches Hinder-
niss in der Seele forträumen, manches Leid beseitigen kann.

Nur ein Schatten.

Aus den Aufzeichnungen eines Chemikers.

Von A. Baumgart, )

. . . Endlich ist alles fertig, die Modelle für das neue
Licht sind vollendet. In wenigen Tagen wird das Patent

*) Entlehnt dem von Prof. A. Midkr-Palm vortrefflich redigirtcn
Feuilleton (leb Stuttgarter „N. Tagebl." Nr. 293 v. 13. Dez. v. J. — Eed.


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