Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 467
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Deinhard: Lebensrettung auf übersinnlichem Wege. 467

Erlebnisse in einem hier im Auszug wiedergegebenen Brief,
den er am 10. Juni, d. h. wenige Tage nach dem darin
beschriebenen Vorfall aus Barkai (Chittagong Hill Tracts)
an seine in Deutschland lebenden Eltern richtete. Ueber
den mir persönlich bekannten Verfasser dieses Briefes
möchte ich nur soviel vorausschicken, dass ich wenig
Menschen kennen gelernt habe, die einen so durchaus zuverlässigen
und vertrauenswürdigen Eindruck auf mich
gemacht; und ich habe auch unter allen seinen Bekannten
Niemand gefunden, der nicht ähnlich über ihn geurtheilt
hätte. Herr B. ist seit einer Reihe von Jahren Mitglied
der theosophischen Gesellschaft in Indien und ein genauer
Kenner der ans Wunderbare greozenden Leistungen indischer
Yogis, nicht zu verwechseln mit den gewöhnlichen
Fakirs und deren bekannten Kunststücken. Ihm, dem
hochangesehenen Kaufmann, dem Kenner der Sprache, der
Sitten und Gebräuche des Landes, erschliessen sich natur-
gemäss die intimeren Merkwürdigkeiten dieses Wunderlandes
viel leichter, als dem gelehrten Forschungs-Reisenden,
der um irgendwelche Specialstudien zu machen, für kürzere
oder längere Zeit Indien bereist, von dem gewöhnlichen
Globe-Trotter und Zeitungsberichterstatter natürlich ganz
zu schweigen.

Herr B. besuchte also im Frühjahr 190t die Länderstriche
östlich von Calcutta, um im Allgemeinen Land und
Leute und speziell die dortige Thierwelt kennen zu lernen,
und von dieser womöglich lebende Exemplare zu erhalten,
die er den zoologischen Gärten seiner deutschen Heimath
zusenden könnte. Die Gegenden, die er durchstreifte,
hatten stark unter den Verheerungen zu leiden, die von
Tigern unter den Heerden und Hausthieren der Eingeborenen
angerichtet worden waren, so dass Heer B. als
erprobter Tigerjäger sich veranlasst sah, diesem Raubthiere
nachzustellen. In dem oben erwähnten, mir in Abschrift
vorliegenden Schreiben vom 10. Juni schildert er zunächst
seine Jagderlebnisse am Pfingstsonntag, wo ihm ein Tiger
auf Schrittweite nahegekommen war, ohne dass er ihn erlegen
konnte, und fährt dann folgendermassen fort:

„Das war mein Pfingstsonntag. Den zweiten Pfingst-
feiertag ging ich aber wieder nach Moriskata, wo während
der Nacht eine Kuh, ein Schwein und mehrere Ziegen von
Tigern getödtet worden waren. Ferner waren die Ueber-
reste einer Hirschkuh von dem Platze, wo diese erschlagen
worden war, nach einem Schilfdickicht geschleppt worden,
in dem auch eine zerfleischte Kuh aus dem Dorfe lag.
In der Nähe stand ein hoher Baum, so etwas Aehnliches,


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