Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 488
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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488 Psychische Studien XXIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1902.)

Diese nicht wegzuleugnenden Lichtseiten der in Rede
stehenden Geistesbewegung der Gegenwart zeigen sich nun
namentlich in dem vollen Verständuiss, welches der Anhänger
dieser Bewegung dem Ringen nach einem neuen geistigen
Lebensinhalt entgegenzubringen im Stande ist, das in den
in jüngster Zeit erschienenen Schriften hervorragender
deutscher Denker zu Tag tritt, die an deutschen Hochschulen
den Lehrstuhl für Philosophie einnehmen. Ich
rede hier von Schriften, die sich ausdrücklich an den
grossen Kreis der Gebildeten wenden, und denke dabei
an die Werke Professor Dr. Heinrich SpUta's, dessen Name
an die Spitze dieses Aufsatzes gestellt wurde, weil wir uns
mit seinem jüngsten grössern Werk hier etwas eingehender
beschäftigen wollen, und desgleichen an die Schriften Professor
Dr. Rudolf Euchen* s, dessen „Grundbegriffe der Gegenwart
" ich jedem Leser dieser Zeitschrift, der dieses ungemein
lehrreiche Buch noch nicht kennt, auch auf das angelegentlichste
empfehle.*) Jenes soeben erwähnte Ringen nach einem
neuen geistigen Lebensinhalt tritt bei Prof. Euchen namentlich
in dessen Schritt: „Der Kampf um einen geistigen
Lebensinhalt", bei Prof. Spitia dagegen in dem Werk
hervor, dessen Titel wir oben hingesetzt haben: „Mein
Recht auf Leben,"

„Das Recht auf Leben" — so lesen wir p. 145 dieses
Buches — „ist das Ur- und Grundrecht des Menschen. Dem
unbedingten Pflichtbewusstsein, das doch allem sittlichen
Leben io welcher Form immer zu Grunde liegt, ohne
welches alle, auch die beste Mühe, umsonst wäre, entspricht
das unbedingte Rechtsbewusstsein und zwar das Bewusstsein
meines unbedingten Rechts auf Leben." Wie kommt Spitta
auf den Gedanken eines Rechts auf Leben, auf unbegrenztes
Ausleben ?

Er leitet ihn aus dem Vorhandensein gewisser Imperative
ab, die unablöslich mit der Einzelpersönlichkeit verbunden
sind und die er zum Unterschied von wissenschaftlichen
Erkenntnissen persönliche Erkenntnisse nennt.
Was sind dies für Erkenntnisse?

Spitta antwortet uns: „Liebe zum Leben, Liebe zur
heimathlichen Scholle, zur Familie und Freundschaft, höher
hinauf: Liebe zur Wahrheit, endlich als letzte Vollendung:
Liebe zu Gott" und fährt fort: „ich könnte diese Reihe
verlängern, sprechen .... von dem unerschütterlichen
Glauben an inneres Wachsthum, an den endlichen Sieg der
Ideen über das mechanische Naturgeschehen, .... an ein

*/ Leipzig, Verlag von Veit <& Comp., III. Aufl. in Vorbereitung.


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