Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 494
(PDF, 221 MB)
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494 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1902.)

Standpunkt ausserhalb der Erscheinungen und vermeiden
es, unsere Persönlichkeit in das Spiel zu bringen. Da
kommen wir denn, nach langem Forschen und Erwägen, zu
der Folgerung, dass alle Erscheinungen veranlasst sein
müssen von einer höchsten und wohlwollenden Intelligenz,
welche, mittelst des Ineinandergreifens aller Phänomene,
bestimmte höchste Endziele zu erreichen sucht, und zwar
vermittelst der Lebensarbeit von Individuen.

Giebt es Endziele, so sind nothwendif: auch Individualitäten
erforderlich, welche an deren Erreichung arbeiten.
Demnach mussten solche abgeschlossene Persönlichkeiten,
deren jede eine kleine Welt für sich ausmacht, geschaffen
werden; dieselben durften aber nicht bedingungslos abgesondert
thätig sein, sondern mussten einander ergänzen und
in gegenseitiger Beziehung Aufgaben vollbringen. Zu diesem
Behufe war es erforderlich, die Verhältnisse so zu gestalten,
dass die Individualitäten qualitativ mit einander übereinstimmen
und quantitativ so von einander abweichen, dass
keine Persönlichkeit der andern gleiche, sondern nur ähnlich
und von der andern doch verschieden sei.

Und so wurde denn in jeden Mikrokosmos Anziehung
und Abstossung gelegt in Bezug auf den Verkehr mit
andern Wesen und mit den Dingen der mechanisch-chemischen
Wechselwirkung. Dies alles hätte aber noch nicht
genügt ohne Setzung von zwei verschiedenen Geschlechtern,
ohne Zeugung und Fortpflanzung. Erreichung der Endziele
fordert Vermehrung der Individuen. Solche musste
nothwendig voraussetzen Spannung von Gegensätzen, hier
allein wirksamst gegeben in zwei verschiedenen Geschlechtern.

Im Beginn der Welten hat das Individuum nicht sich
selbst erschaffen, sondern ist erschaffen worden. Die schöpfende
Macht ist keine Gesammtheit von Verhältnissen,
wohl aber absolute Persönlichkeit, deren Eigenschaften in
der Natur des geschaffenen Wesens zum Ausdruck kommen,
nicht absolut, sondern in Beziehung zu der umgebenden
Welt. Aus einer Gesammtheit von Verhältnissen konnte,
weil selbe nicht schöpfend, sondern nur gestaltend wirkt,
niemals eine individuelle Persönlichkeit, ein Mikrokosmos
hervorgehen; nur eine absolute Person konnte, und zwar
blos nach ihrer Art, relative Personen in das Sein rufen.
Aus dem Bestehen der Individuen wird, nebenbei bemerkt,
mit Notwendigkeit der Bestand Gottes erschlossen.

§ 2.

Genaueres Studium der geschaffenen Dinge reizt zum
Nachdenken über den Akt der Schöpfung. Wenn Gott


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