Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 496
(PDF, 221 MB)
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496 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1902.)

habe den Uebergang von einem Stadium der kosmischen
Existenz zum andern im Auge. Wenn es in Gottes grossem
Weltenplane liegt, dass jede Seele zu höheren Stufen der
Entwickelung gelange, so inuss auch sicher geglaubt werden,
dass der Bestand der Seele den Bestand des von ihr gebildeten
materiellen Organismus überdauere, und dass die
Erscheinung, welche man Tod nennt, unter keinen Umständen
Vernichtung des Wesens bedeute, sondern unter allen Bedingungen
nur der Wendepunkt sei von der groben materiellen
zur feineren ätherischen Organisation, zu einem
höheren Stadium seelischer Entwickelung.

Der sogenannte physiologische Tod ändert nichts an
dem Vermögen des Denkens, Fühlens, magischen Wollens,
bringt auch nicht das plastische Wollen zum Stillstand,
sondern bewirkt, dass letzteres nicht mehr einen materiellen,
sondern einen ätherischen Organismus gestalte, ganz nach
den Bedürfnissen der sich vervollkommnenden Seele im
zweiten Stadium der Existenz.

Auch wenn es an positiven Beweisen für das Portleben
der Seele über den physiologischen Tod hinaus mangelte,
wäre dasselbe aus mancherlei Thatsachen der Wissenschaft
und Erfahrung zu erschliessen und müsste ferner auf dem
Wege der logischen Schlussfolgerung von der fortschreitenden
Entwickelung und Vervollkommnung der Seele im irdischen
Sein mit Notwendigkeit sich ergeben.

Jede Entwickelung von Persönlichkeiten beginnt im
sogenannten irdischen Leben und setzt in das überirdische
Dasein sich fort, erfüllt nicht allein Bedürfnisse des Augenblicks
, sondern dient auch höheren Zwecken in höheren
Stadien der Existenz. Alle Oivilisation wäre nutzlos, wenn
sie nur auf das erste Stadium des Seins, also das im materiellen
Organismus, sich bezöge, und wird erst begründet
und verständlich, wenn man ermittelt, dass dieselbe im ersten
Zeitraum gut oder schlecht begann, um in fernen Zeiträumen
so sich zu entfalten, dass die Wesen moralisch ausgebildet
und zu Erfüllung höherer Aufgaben im grossen
Weltenplane geeignet werden.

§ *

Aus dem Dasein der Individuen, deren wesentlicher
Inhalt eine denkende, fühlende, magisch und plastisch
wollende Seele ist, schiiessen wir auf den Urheber des
Seins, welcher eine absolute Seele sein muss, die absolute
♦Seele, um es besser auszudrücken. Und von Gott und den
Persönlichkeiten in der Welt der Beziehungen schiiessen
wir auf die Kosmen und eine moralische Weltordnung in


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