Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 511
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen. 511

gegen das Raubzeug ausgelegt war, vergiftet wurde. Das
Thier trug um den Hals eine Drahtschlinge, welche die
Muskeln vollständig einschnürte. Es stellte sich nun heraus,
dass der Hirt der Güter, der für gefangene Füchse eine
Prämie erhält, im Mai vorigen Jahres vier junge Füchse in
einem Bau gefangen hatte. Er wollte nun auch die Alte
fangen und setzte eines der Jungen, welches er mit einer
Drahtschlinge an einem Pfahl befestigte, in eine vier Fuss
tiefe Grube, in der Erwartung, dass die alte Füchsin sich
um das Junge kümmern würde. Zum Empfang der Alten
hatte er ein Tellereisen in die Grube gestellt. Seine Erwartung
täuschte ihn zwar nicht, aber es kam doch anders,
als er sieh gedacht hatte. Er fand nämlich am nächsten
Morgen in dem Tellereisen den abgeschnittenen Hinterlauf
eines alten Fuchses, der aber selbst mit dem Jungen verschwunden
war. Die Füchsin hatte den in dem Tellereisen
steckenden Hinterlauf abgeschnitten, die Drahtschlinge des
Juagen durchgebissen und war mit diesem auf drei Läufen
aus der vier Fuss tiefen Grube herausgesprungen. Abgesehen
von der verhältnissmässig ungeheuren Kraft, die in einer
solchen Leistung zu Tage tritt, ist die starke Mutterliebe,
die dem Thiere innewohnte, geradezu bewundernswerth, und
die ruhige Entschlossenheit im Handeln und das Ziehen
folgerichtiger Schlüsse lassen es unzweifelhaft erscheinen,
dass diese Thiere bei ihren Handlungen von einer plan-
mässigen Ueberlegung geleitet werden.

ff) Gute Brüderschaft. Aus Wien wird berichtet:
Am Donau-Ufer stand ein Herr, welcher sich die Zeit damit
vertrieb, dass er seinen Stock in den Donauarm warf
und ihn von seinem Hunde immer wieder herausholen liess.
Nachdem dies der Hund mehrere Maie wiederholt hatte,
gerieth er beim letzten Wurfe, als er den Stock aus dem
Wasser wiederbringen wollte, in einen Wirbel, der ihn mit
fortriss. Jeden Augenblick drohte das Thier ein Opfer der
Wellen zu werden, und schon wurde es als verloren betrachtet
, als ein grosser Jagdhund sich von seinem Herrn
losriss und seinem Genossen zu Hilfe eilte. Der Jagdhund
fasste den Stock, den der Ertrinkende krampfhaft im Maule
festhielt, mit seinen Zähnen und zog jenen so aus dem
Wirbel ans Ufer. Laute Zurufe begleiteten die That dieses
seltenen Hundes, der bereits vor mehreren Monaten einen
Menschen vor dem Ertrinken gerettet hatte. — Nr. 6 des
von Prof. Dr. Paul Förster trefflich redigirten „Thier- und
Menschenfreund", den zu halten wir unsern Lesern wiederholt
empfehlen möchten — für einen Jahresbeitrag von
3 Mk. wird man zugleich Mitglied des „Internationalen


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