Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 524
(PDF, 221 MB)
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524 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1902)

liehen Wesenreiche und AH Gottes," aus dem er auch die
Bewohntheit anderer Planeten durch Lebewesen folgert. —

Friedrich de la Motte-FouquS, bekannt durch seine kleine,
meisterhafte Erzählung „Undine", welche die Beseelung
eines elbischen Elementarwesens und „Geist-Menschen ohne
Seele" behandelt, giebt uns, in fader Frömmelei in seinen
Cyclen von Ritterromanen , ein poetisches Evangelium der
Reaktion, unter Verherrlichung des hohlen Ritterkrams
und tiefster Verachtung des Bürgerstands. Er kann blos
Pferde charakterisiren, seine Menschen sind ausgestopfte
Rüstungen: Poesie für Gardekavallerie! Ausserdem schrieb
Fouqui auch „Aus der Geisterwelt"? Geschichte, Sagen,
Dichtungen, welche vereinzelte echte okkulte Vorgänge enthalten
und von Fr. Laun (1818) herausgegeben wurden.
Da er sich stets als guter Hasser und guter Preusse (siehe
seine „Schauspiele füi Preussen" 1813) gezeigt hatte, so
zog ihn der ihm sehr gewogene König Friedrich Wilhelm IV.
1842 nach Berlin, wo er aber schon am 23. Januar 1843
einem Schlaganfall erlag. —

Was J. J. von Görres für den Okkultismus d, h. für
dessen Phänomenologie geworden ist, davon sollte jeder
Okkultist sich durch das Studium seiner „Uhristlichen
Mystik" (Regensburg, 1836—1842, 4 Bde.) überzeugen.
Kiesewetter nennt ihn den „Linne des Okkultismus". (Ursprünglich
zeichnete Görres auch ein grosser, weiter Blick
aus; das beweisen besonders seine 1805 in München erschienen
„Aphorismen über Glauben und Wissen." Darin
bezeichnet er Indien als Urheimat aller Religion und
Mysterien. „Unser ganzes Wissen beruht auf den einfachen,
grossen Ueberlieferungen dieser Urwelt, die in der Tiefe
der Vergangenheit begraben liegt. Selbst die christliche
Mythe dringt nicht so tief in das Mysterium der Religion
ein, als die indische." Ein wichtiges Zugeständniss aus einem
solchen Munde! Schon Kiesewetter hat mit Recht a»if die
herrliche Einleitung des I. Buches der „Christlichen Mystik'*,
den „Prodromus galeatus", aufmerksam gemacht: eine
satyrische Meisterleistung, ganz in der Schreibweise Jean
Paufs. Aber Alles, was Görres von 1824 ab thut, das geschah
„in majorem ecclesiae gloriam." Er, der Schulgenosse
Brentano's und Freund Arnim's, hatte noch 1818 den
König von Preussen 1 an sein in den Freiheitskriegen gegebenes
Wort einer zu gewährenden Verfassung erinnert
und musste, von Hardenberg verfolgt, fliehen. Er, der in
seiner Jugend (in Coblenz) „Das rote Blatt", und „Den
Rübezahl im blauen Gewände" herausgab, und den die
Franzosen wegen seines Hasses, den er im rheinischen


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