Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 532
(PDF, 221 MB)
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532 Psychfcche Studien. XXIX. J^rg. 9. Heit. (Fepteiüter 1902.

inkarnirten Geistern zu benutzen." Manche Kenntniss sei
schon auf diesem Wege erworben worden und noch weitere
zu erwarten.

Was nun im Falle der Frau Thompson die Erlangung
der Botschaften betrifft, so sind ausser den Trancereden,
die am häufigsten vorkommen, folgende Arten von Vorgängen
zu beobachten:

1^ Das Medium sieht Geister im Zimmer stehen oder
sich bewegen, hört zuweilen auch reden, von äusseren oder
inneren Stimmen.

2) Das Medium sieht Schriftzeichen an der Wand u. s. w.,
oder Bilder in einer Glaskugel (Krystallsehen), manchmal
bedeutungslos und träum verworren, manchmal als Nachbildungen
entfernter Gegenstände, manchmal als symbolische
Andeutungen künftiger Ereignisse. Merkwürdig sind dabei
Mittheilungen, die nicht durch directe Bilder gegeben werden,
sondern als ob ein abgerissenes Stück eines Zeitungsblattes
unter die Glaskugel gehalten würde: es scheint also leichter
zu sein, ein solches Bild — hier ein Abbild der Druckschrift
— hervorzubringen nach schon existirenden materiellen
Gegenständen.

3) Das Medium schreibt automatisch, manchmal im
wachen Zustande, meist aber in kurzem Schlaf oder Trance.

I.X..

Während die Bemerkungen des Herrn Myers, wie sie
vorstehend im Auszuge wiedergegeben sind, allgemeiner Art
sind, giebt Dr. Fr. van Eeden einen ins Einzelne gehenden
Bericht über seine Sitzungen mit Frau Thompson. Einige
allgemeine Betrachtungen schickt auch er voraus, worin die
verschiedenen theoretischen Erklärungen supemormaler Vor-
gänge mit grosser Zurückhaltung erwähnt werden. Es werde
gern gesagt, nachdem Telepathie und Hellsehen, sowie die
merkwürdigen Aeusserungen des Unterbewusstseins als That«
Sachen anerkannt sind, solle man bei der Erklärung die
Geisterhypothese so lange ausschliessen, als sie nicht unbedingt
gefordert erscheint. Dabei ist hinwieder zu bedenken,
dass wir von Telepathie u. s. w. noch kein eigentliches
Wissen haben, sondern nur eine „Ahnung (as the Germans
say)% also auch nicht alles Mögliche damit zu erklären
berechtigt sind. Man könnte auch fragen, ob die Ausdrücke:
unbewusst, unterbewusst (unter der Bewusstseinsschwelle),
secundäre Persönlichkeit klarer und wissenschaftlicher sind
als die Ausdrücke Geist oder Dämon. Und wenn man dagegen
einhält, eine secundäre oder tertiäre Persönlichkeit
lasse sich durch hypnotische Suggestion hervorrufen, aber


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