Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 534
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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534 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1902.)

Auch der Beobachter darf nicht nur nicht leichtgläubig, er
darf auch nicht übereifrig sein. Auf keinem anderen Gebiete
ist so grosse Gefahr vorhanden, sich in völligen
Irrthum zu verwickeln. Wir können uns allerlei Hypothesen,
ganze Religionssysteme zusammenphantasiren und es dahin
bringen, dass das gefügige Medium alles bestätigt und unsere
chimärischen Erfindungen im vollen Schein der Wirklichkeit
zeigt. Wir müssen also bei so subtilen Untersuchungen ganz
besonnen zu Werke gehen; passiv beim Beobachten, geduldig
im Handeln, umsichtig im Fortschreiten müssen wir uns
hüten, mit allzu hastiger Hand Geheimnisse enthüllen zu
wollen, die Gott uns noch verborgen hält.

III.

Den Verlauf der Sitzungen des Dr. van Eeden mit Frau
Thompson zu kennzeichnen, diene die nachstehende Mittheilung
aus der zweiten. Sie fand statt am 1 December 1899.
Dr. v. E. war am 28. November in England angekommen
und ging am nächsten Abend zu Frau Th. Sein Name war
nur dem Ehepaare Crackanthorpe bekannt, das dieser ersten
Sitzung beiwohnte. Der „Kontrollgeist" begrüsste ihn mit
der Frage: „Was wünscht der Herr Gelehrte?" und versuchte
später seinen Namen auszusprechen (es gelang erst in einer
anderen Sitzung, wo der Name mit dem „Garten Eden"
zusammengebracht wurde). Als Kontrollgeist nennt sich
Neliy, ein Kind der Frau Thn das im Alter von vier Monaten
gestorben war; sie sagt von sich: „Ich sehe aus wie siebenjährig
, bin aber älter." Bei der zweiten Sitzung verlangt
Nelly (durch Frau Th. im Trance) einige Haare,*) erhält
aber von Dr. v. E. ein Paar alte Handschuhe (seines
•j- Schwiegervaters). Sie schreibt sie einem alten Herrn zu:
„Er schreibt viel (r); er hatte gewöhnlich eine Erkältung
im Arme (zj. — Sie haben gesehen, was meine Mutter
(Frau Th.) für grosse Augen machte. Der alte Herr sass
gewöhnlich in einem lederbezogenen Armstuhl und schlief;
manchmal that er plötzlich die Augen auf und wieder zu,
aber er schlief wirklich die ganze Zeit (z). — Zu dem alten
Herrn gehörte eine alte Dame. Sie trug eine komische Haube,
hatte sehr dünnes Haar (r). (Eine holländische Haube mag
in englischen Augen wohl „komisch4 erscheinen). — Der

*) Bei der ersten Sitzung wurde Frau Th. ein Briefumschlag in
die Hand gegeben. ISelly sagte: „Ich bekomme ein Gefühl von einer
Dame; es fühlt sich wie Haar an, dunkles, nicht weisses; gehört
jemand, die nicht gern reiste, weil sie da ßüekenschmerzen bekam"
— was alles zutreffend war. — Die Angaben i\W///s sind durch die
Buchstaben (r\ (f), (z) als richtig, falsch oder zweifelhaft bezeichnet.


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