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536 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 9. lieft. (September 1902.)
wischen. (Dies gilt ebenfalls von dem Ehemann. Die Gebärde
des Mediums, als vom Wischen des Kopfes die Rede
war, erinnerte v. E. an die Sterbescene). Diese Dame trug
gewöhnlich ein Kreuz. Sie (zu v. E.) haben es zu Hause. Als
sie krank war, verreiste sie, um besser zu werden; aber es
wurde schlimmer. (Da? Kreuz ist noch im Hause der Dame.
Die Bemerkung über ihre Gesundheit trifft zu. Aber beides
war v. E. damals nicht bekannt).
Auf Neily's Weisung, weil sie erst „weitere Nachrichten
holen" wolle, wird Frau Th. aus dem Trance geweckt und
die Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen. Nach
Wiedereintritt des Trance macht Nelly einige weitere An-
gaben über die vorhin erwähnten Personen, aLh über einige
Scbulfreundinnen von Frau TA/s Tochter, von denen man
zur Zeit der Sitzung nichts wusste. Dann sagt sie zu
Dr. v. E,: „Nächstes Jahr werden Sie meine Mutter in Paris
sehen. Da werden Sie einen helleren Hut tragen als fetzt.
Wenn Sie aber an diese Voraussagung denken, sollen Sie
nicht deshalb einen solchen kaufen." Die Begegnung in
Paris fand auch statt; dass Frau Th. im normalen Zustande
davon gewusst hat, ist nicht unwahrscheinlich. Einen helleren
Hut trug v. E. nicht. Unzutreffend war eine Angabe über
eine Vorlesung, die v. E. in Brüssel gehalten haben sollte,
mit Bezeichnung des Lokals (Frau Th. war in Brüssel gewesen
). Dann kam die Rede wieder auf das Haar: es erinnere
an „Unter den Linden — aber nicht an die Strasse,
sondern nur den Namen Linden." Erst nachträglich erfuhr
v. E., dass der Verstorbene eine Familie Linden gekannt
habe.
Nelly: „Wenn der alte Herr etwas brauchte, konnte er
nicht aufstehen und klingeln; er hatte einen Stock neben
sich und klopfte damit auf den Boden. Das hat er mir
erzählt; ich bekomme deutliche Auskunft von dem alten
Herrn. Er sagt auch, es habe ihn jemand besucht, eine
Dame, die brachte ihm komische Kuchen mit — gebackene,
zum Essen. Es klingt wie Martha — der Name der Dame
— Martha S."
Frau v. JF.s Vorname ist Martha; sie pflegte ihren
Vater in seiner letzten Krankheit. Die Angaben über den
Stock und die Kuchen sind sehr bezeichnend. Bezüglich
der Kuchen stellte v. E. nachträglich fest, dass es sich so
verhielt.
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