Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 541
(PDF, 221 MB)
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I

Handrioh: Experimental-Säances. 544

befindlichen Gegenständen, ferner Pochlaute bis zur Stärke
von Schussdetonationen, Lichterscheinungen, von mate-
rialisirten Händen unsichtbarer Wesen herrührende Kraftproben
und Zärtlichkeitsbeweise, das Zustandekommen und
Sichtbarwerden entblösster Arme und Hände verschiedener
Grösse und mit Bezug auf Form abweichend von denjenigen
des Mediums; ferner die mit oder ohne Gebrauch der
Hände zu Stande kommenden, mehr- oder minderwerthigen
Zeichnungen, Musikproduktionen und Schriftproben, und
schliesslich die unter Ausschluss allfälliger ventriloquistischer
Befähigung sich deutlich vernehmbar machenden Stimmen
von verschiedener, individuell charakteristischer Klangfarbe.

Was den Integral - Werth der uns von transcenden-
talen Wesen gemachten Mittheilungen, Rathschläge, Versprechungen
u. s. w. anbetrifft, so enthalten dieselben mitunter
, sich nachträglich als zutreffend erweisend, Warnungen
vor Schaden und Verlust. Andererseits verhält es
sich damit entsprechend der Redensart: ,,Wer viel frägt,
erhält vielerlei Antworten," und es erweisen sich diese oft
als recht unzuverlässig, unwahr und übelwollend. Sich
auf deren Verlässigkeit hin in Unternehmungen einzulassen,
ist in vielen Fällen gleichbedeutend mit pekuniärem Verlust,
und sollten die vielen namhaft gemachten Beispiele als
Warnung dienen, in- jeder Hinsicht sein eigenes Urtheil
und üeberlegen zur Geltung zu bringen und das „wägen
und wagen" nicht Anderen, besonders nicht solchen zu
überlassen, deren Identität kaum nachweisbar ist. Möglich
ist es, dass die Sphäre, der wir zur Zeit angehören und
die für uns die Welt der Objektivität bildet, im Grunde
anders gestaltet ist, als wie sie uns erscheint und in Wirklichkeit
nicht ist; möglich, dass ein Wiedereintreten der
Abgeschiedenen gleichbedeutend mit der Wiederaufnahme
der einer Scheinwelt angehörigen Individualität und demzufolge
kaum ausführbar ist. Es sind dies alles Fragen,
auf die es nur die eine Antwort giebt; „Ignoramus, Igno-
rabimus!0

Immerhin aber bildet der Spiritismus im Sinne des
Verkehrs mit der Geisterwelt die Grundlage aller Religionen
. Die Kulte, der Tempeldienst, die heiligen
Bücher und Schriften der Chaldäer und Babylonier, der
Aegypter, Perser, Griechen und Römer sowie der Juden,
der Christen und der Mohammedaner der vergangenen und
gegenwärtigen Zeit sind nichts anderes als die Ueber-
lieferungen des Verkehrs zwischen der jenseitigen und diesseitigen
Welt. Die Religionsstifter, die Priester und Heiligen
waren die Medien; in den Hainen, dem Sanktum der


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