Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 543
(PDF, 221 MB)
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Handrich: Experiinental-Sdances. 543

Einige Tage darauf steckte ich eine der erwähnten Geister-
photographien zu mir und zeigte dieselbe einer medianim
veranlagten Dame, die es als Beleidigung auffassen würde,
als Medium oder Hellseherin — was sie in der That ist —
bezeichnet zu werden. Auf meinen fragenden Blick erhielt
ich als Antwort den Hinweis, dass das Original des Bildes
anwesend sei, und dabei nannte mir die Dame den vollen
Namen, Stand und Herkuntt des in diesem Falle für mich
unsichtbaren Gastes aus dem Jenseits. Damit ist für mich
die Frage hinsichtlich der wirklichen Identität des Wesens,
nicht aber dessen früherer Persönlichkeit, gelöst. Wäre sie
es, so erschiene mir das Räthsel, warum gerade dieses
Wesen, das ich nie, selbst aus der Geschichte kaum
gekannt, und warum keines von den Vielen, die mir nahe
gestanden, die mir lieb und theuer waren und die sich
noch nie offenbarten, sich kundgab, noch unlösbarer wie
ponst.

Auch mit Bezug auf Identitätsbeweise machte ich mit
diesem wie mit manch anderem Wesen die Beobachtung,
dass sie auf den Grund gehenden Fragen und Andeutungen
geschickt auszuweichen vermögen, wenn sie es nicht vorziehen
, einfach zu verdutten. Entweder sind sie es, für die
sie sich ausgeben, sind aber nicht im Stande, die bezüglichen
Facta zurückzurufen oder ihnen Ausdruck zu verleihen
, oder sie sind es nicht, scheuen sich vor einer Entlarvung
einer bewussten, oder auf Suggestion von unserer
Seite beruhenden unwillkürlichen Fersonifizirung.

Bei Besichtigung der durch die Opferwilligkeit des
Herrn Dr. Theo. Hansmann*) sowohl wie vordem durch Keeler
und Forster erhaltenen sogenannten Geisterphotographien
drängt sich mir gleich wie in den andern Phasen des
Verkehrs mit den der ultra-physischen Welt angehörenden
Wesen die Frage auf: „Warum sind es fast immer Porträts
von entweder altbekannten oder uns gänzlich unbekannten
fremden Persönlichkeiten? Ziehen wir als Antwort eine
Parallele mit den Theorien, die sich auf die übrigen Hülfs-
mittel und Phasen des spiritistischen Verkehrs beziehen,
so gelangen wir zu der Folgerung, dass die sprechend
ähnlichen Porträts der Geschichte und der Allgemeinheit
angehören, deren Personen als Reproduktionen der

*) Vom Herrn Verf. deutlich so geschrieben; gemeint ist aber
wohl der in unserem Maiheft 8. 326 (nach „Le Messager") erwähnte
greise Arzt und Dr. pMl. Theodor Banssmmin (wohnhaft in Washington,
1312 W. Str. N. W.), der sich in dortigen Spiritistenkreisen seit über
30 Jahren als begeisterter und erfahrungsreicher „Geisterphotograph*
bekannt gemacht hat. — ßed.


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