Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 546
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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546 Psychische Studien XXIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1902.)

bleibt, wie sie dieselben erkennt. Geschieht es dadurch,
dass sie die Zeit stromaufwärts zurückverfolgt und so eine
Zeugin von Vorfällen wird, als sie sich ereigneten, oder
geschieht es durch Information von den noch lebenden
daran Betheiligten, die sich dunkel daran erinnern und sie
ihr übermitteln , oder geschieht es durch den Einüuss anders
beschäftigter Intellecte, die aber ganze Waarenlager von
vergessenen Informationen in ihren Gehirnen aufgespeichert
haben und sie unbewusst einer derart eingeschlafenen Person
zur Verfügung stellen, oder geschieht es durch ein zeitweiliges
Zurückfallen in einen Universalgeist (Hartmannfs
Tehphonanschluss an's Absolute), von dem alle gewöhnlichen
Bewusstseinscentren der Vergangenheit und Gegenwart nur
Theile sind? Ich weiss nicht, welches die am wenigsten
extravagante Annahme ist."

Endlich kommen noch allerlei Vorgänge in Betracht,
die sowohl in den sogenannten spiritistischen Sitzungen in
Form von mystificirenden Beantwortungen gestellter Fragen,
als auch ausserhalb derselben (wie z. ß. das bekannte
Öteinwerfen) als Schabernack auftreten, und die man, da
man sie nicht anders unterzubringen weiss, auf das Conto
von Eleraentargeistern. Lügengeistern u, s. w. gesetzt hat.

Sehr eigentümlich ist die Erklärung derartiger Vorgänge
von Seiten der modernen Theosophie Die Quellen
ihres angeblichen Wissens müssen wir natürlich auf sich
beruhen lassen, — genug dass sie das, was Andere gar
nicht erklären können, auf ihre Art und Weise erklärt.
Und zwar in folgender Weise: Der Theosophie zufolge
vereinigt nach dem leiblichen Tod des Individuums dessen
Astralleib, welcher dann zu einem blossen Gehäuse (shell,
Schale) wird, die erst nach und nach vergeht, sich mit
Kama, dem vierten Princip des Geistinneren. Kaum bedeutet
das Ganze des Trieblebens, Wünsche, Leidenschaften
u. s. w. Indem es sich mit dem Astralleib verbindet
, bildet es mit diesem zusammen Kamarupa*). welches,
obgleich für gewöhnlich unsichtbar, doch materiell ist und
ihm eigenthümliche Kräfte besitzt, die es in Thätigkeit
setzen kann, wenn die Umstände die dafür erforderlichen
Bedingungen herstellen. Diese werden durch das Medium
hergestellt und in jeder spiritualistischen Sitzung sind nach
Ansicht der Theosophen solche Schalen oder Hülsen der
Verstorbenen anwesend, die ihren Spuk treiben. Da Kamarupa
lediglich der Inbegriff der Begierden und Triebe
ist, verlassen von der Trias der reinen Principien (Manas,

*) „ßupa* bedeutet im Sanskrit soviel wie Form, Körper.


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