Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 554
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0565
554 Psychische Stadien. XXIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1902.)

leiblicher Gesundheit, welcher die Folge umfassender Erziehung
und Selbsterziehung, Selbstbeherrschung und intensiver
Pflege von Erkenntniss und Religiosität ist, und zwar
bei allen Wesen ohne Ausnahme. Mit Zunahme der
höheren Entwicklung der Wesen accentuirt sich Glückseligkeit
bestimmter und gelangt zu stärkerer Wirkung.
Entschieden wäre ohne Eudämonie kein Fortschritt nach
Harmonie und Vervollkommnung, kein höheres Endziel zu
erreichen.

Mit Erziehung hängt also Glückseligkeit, zunächst und
weiter Perfection zusammen, und Erziehung wird erst
möglich und erfolgreich durch umfassende Gesundheit,
Erleuchtung des Geistes und Religiosität des Gemüthes.
Und alle werden erst hülfreich zu Erklimmung höherer
Stufen des Seins und Thätigseins durch das Mittel der von
ihnen verliehenen wahren Glückseligkeit.

Jedes Wesen, welches durch eigene oder fremde
Schuld zu falscher Glückseligkeit gelangt, muss notwendig
durch das Mittel derselben entarten. Damit werden dem
Bösen Thüren und Thore geöffnet und die Erreichung der
göttlichen Endziele in einer für das Individuum unangenehmen
Art gehindert, verlangsamt. Es macht sich also
nothwendig, dass jedes Einzelwesen ohne Ausnahme kräftigst
an sich selbst arbeite. Und zu dieser Arbeit führt Religion,
besonders in ihrer Ausübung, zunächst und ganz eigentlich;
in fernerer Reihe sind es Bildung, Pädagogik und Hygieine,
welche umfassend zu Wirksamkeit gelangen müssen. Ob
dies nun in elementarer oder in entwickelter Art geschieht,
ist nebensächlich, die Hauptsache, dass es geschieht.

Doch, zu Gestaltung des eigenen Selbst, der Nachkommen
und Nächsten macht sich jeder Zeit ein passendes
Mittel erforderlich. Es giebt kein Individuum, welches
von andern Individuen, zuvörderst seines Schlages, gänzlich
abgesondert wäre; jedes Wesen ist auch fremder Hülfe
bedürftig und das Wirken Aller ermöglicht das Wirken
des Einzelnen. Es kommt also darauf an, in welchem
Sinne und Geiste die Gemeinschaft zusammen lebt und
zusammen arbeitet, und in welcher Weise alle das Individuum
beeinflussen. Von dem Verhalten der Gesellschaft
zu dem Einzelwesen hängt die Arbeit des letzteren an sich
selbst zu sehr grossem Theile ab.

§ 12.

Gedeihen oder Entarten des Individuums wird also
grossen Theils vom Einfluss der Gesammtheit entschieden,
von dem gesellschaftlichen und wirthschaftlichen System


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0565