Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 559
(PDF, 221 MB)
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Danmar: Die Wichtigkeit der Theorie,

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mit einer einzigen festgestellten Thatsache im Widerspruch
zu stehen.

Bezüglich der Natur giebt es zwei althergebrachte
Theorien, welche zwar nicht, wie oben gefordert, auf
induktiven Grundprinzipien, sondern auf spekulativen
Hypothesen beruhen; sie sind die materialistisch-mechanische
und die teleologisch-mechanische Theorie der Natur. Beide
lassen die natürliche Welt einen Mechanismus sein, aber
mit dem Unterschiede, dass die Weltmaschine der ersteren
ein ewiges Perpetuum mobile und die der letzteren das
Werk und Mittel eines übernatürlichen Ingenieurs zu irgend
einem unbekannten Zwecke ist.

Beide mechanische Theorien stehen der empiristischen
Geisterforschung feindlieh gegenüber, Erstere, weil sie die
Existenz der Geister, die in ihren Kähmen nicht hinein
passt, leugnet, und letztere, weil sie die Geister nicht der
natürlichen, sondern einer übernatürlichen Existenz angehörig
sein lässt und deshalb eine naturwissenschaftliche Erforschung
derselben für unmöglich und den Versuch dazu
für „sündhaft" hält.

Der Mechanismus imd die mechanischen Gesetze dieser
beiden Naturtheorien bilden die Gründe, auf denen die
ganze der modernen Geisterforschung opponirende „reaktionäre
Masse44 steht, zerspalten unter sich, aber einig im
Verdammungsurtheil über unsere wissenschaftlichen Bestrebungen
. Ihren theoretischen Gründen und ihrem darauf
beruhenden „Nicht möglich!44 gegenüber nützen keine
empirischen Beweise, keine der Geisterlehre günstigen Berichte
*) bedeutender Forscher oder wissenschaftlicher

*) Der Aufforderung im Maihefte, Medien nach Europa zu
schicken, um „ernsthafte Nachprüfungen zu ermöglichen", können
wir aus zwei Gründen nicht nachkommen: Erstens hat „die Wissenschaft
, welche mit Recht Beweise fordert", ihren Sitz in Amerika
so gut wie in Europa und ist hier schon so oft befriedigt worden,
dass es Anmassung ist, wenn man in Deutschland noch von unbefriedigter
Wissenschaft redet. Was unbefriedigt ist und bleiben
wird, sind Materialismus und Theologie. [Oho! l)ie weder materialistische
noch theologische internationale Wissenschaft sieht
thatsächlich die spiritistische Hypothese mindestens als noch nicht
sicher bewiesen an! — Red.]. Zweitens wird den amerikan. Medien
mit Recht abgerathen, weiter zu gehen als bis England; denn bevor
sie die „Wissenschaft" im übrigen Europa überzeugen können, muss
diese vorerst wissenschaftlich genug sein, die in Amerika
festgestellte und hier allgemein [von welchen in der wissenschaftlichen
Welt bekannten Grössen der jetzigen Generation? Red.]
im Spiritismus anerkannte Thatsache auch anzuerkennen [ohne
Reweise? Welche Anmassung! — Red.] und genügend in Betracht
zu ziehen, dass reaktionäre Geister den Medien allerlei verdächtige
Gegenstände apportiren, wenn ein Expose unternommen werden


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