Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 563
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0574
Danmar: Die Wichtigkeit der Theorie.

563

denn der Nachweis, dass das Wort Spiritus als philosophisch
-symbolischer Ausdruck zuerst „Athem des Sonnengottes
" bedeutete, würde hier zu lang werden. [Gerade
hierauf waren wir gespannt! — Red,] Aus diesem Gottes-
athem (der gestrahlten Wärme) wurde schliesslich der
Spiritus oder Wärmestoff als Grundstoff der Welt. Der
echte Spiritualismus ist eine naturwissenschaftliche Theorie,
welche bedeutet, dass das Wesen des Weltstoffs die Wärme
und Weichheit ist, welches niedrigere (kältere, härtere,
materielle) Zustände zulässt; er ist deshalb das genaue
Gegenstück des Materialismus, der dieses Wesen die Kälte
und Härte, und die Wärme eine Eigenschaft derselben sein
lässt. Der Idealismus aber ist keine naturphilosophische,
sondern eine supernaturalistische Lehre, welche nach der
obigen Definition der „Theorie" überhaupt nicht den
Theorien angehört. Vom Spiritus des Sonnengottes bis zur
Ideen produzirenden Vernunft (fälschlich „Geist" genannt)
scheint ein weiter Weg zu sein, der aber zur Zeit eines
verworrenen Symbolismus mit Leichtigkeit zurückgelegt
wurde.

Mit dem Wärmestoff oder Spiritus wesentlich identisch
ist der Lichtstoff oder Aether. Deshalb sind auch Spiritualismus
und Aetherialismus identisch. Unter den
Spiritisten Amerikas befinden sich nun Aetherialisten,
welche behaupten, dass die Geister aus Aether bestehen.
Sie nehmen den noch immer in der „Wissenschaft" eine
Bolle spielenden Dualismus von „Materie und Aether
(Spiritus)4' an und sagen, das organische Leben sei der
Prozess der Trennung des Aethers von der Materie. Die
mediumistische „Dematerialisation" nennen sie deshalb
Aetherialisation. Uebrigens ist die Lehre vom „Astralkörper
" auch Aetherialismus oder echter Spiritualismus.
Ich erwähne dies als Antwort auf die bezügliche Infragestellung
der Redaktion, welche auch nach dem Ursprünge
des Wortes „Galom" suchte. Ein Anonymer hat ihr mit-
getheilt, dass der Name „Galom" auf eine mir angeblich
vom Geiste Galilei gewordene Bestätigung über dessen
himmlische Wohnung zurückzuführen sei. Wie die meisten,
die Beachtung nicht verdienenden anonymen Mittheilungen
ist auch diese eine Verdrehung der Thatsachen. [Die Mittheilung
wurde erst beachtet, nachdem wir uns überzeugt
hatten, dass Verf. an der citirten Stelle seines Buches
selbst diese Erklärung giebt! — Red.] Ein neues Wort
musste gebildet werden, nicht dadurch, dass man ein
griechisches oder lateinisches Wort mit bestimmter Bedeutung
umformte und ihm eine neue Bedeutung gab, was


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0574