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Danmar: Die Wichtigkeit der Theorie.
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berechtigt, warum nicht in der deutschen? [Verf. hat also
nicht begriffen, dass das lateinische Fremdwort im Deutschen
„fluktuiren" heisst! — Red.] Die Transode ist eine von
mir entdeckte neue Kurve (siehe punktirte Kurve in den
Figuren); die von ihr und ihrer Axe begrenzte Abweichungsfläche
nenne ich den Transanten und das durch ihn
repräsentirte Prinzip, welches das Gesetz der überwiegenden
Kraft ist, den Transantismus. Ich habe wohl das Recht,
meinen Kindern selber Namen zu geben. Auffällige Sätze
oder Wörter aus dem Zusammenhange meines deutschen
Pamphlets heraus zu greifen und isolirt als Curiosa vorzuführen
, halte ich für ;,not fair/4 [Warum Verf. seine
immerhin interessante Schrift nun selbst als „Pamphlet"
bezeichnet, resp. was er hierunter versteht, wissen die
Götter, uns bleibt es räthselhaft! — Red.]
Der einzige Einwand philosophischer Natur, den die
Redaktion macht, bezieht sich auf die Zahlenprinzipien
Monismus und Dualismus, die ich verwerfe. Dieser
Punkt ist nicht so bald abgethan. Dass ich nur ein
Grundprinzip, nur eine Weltwesenheit, nur eine einheitliche
Weltanschauung und Naturerklärung habe,
ist noch lange kein Monismus, denn dieser bedeutet, dass
die Zahl Eins, für eine Einheit stehend, das Weltwesen selbst
prinzipiell repräsentirt, mit andern Worten, dass dieses Wesen
eine absolute Einheit ist. [?—Red.]*) Solche Monis-
*) Von blossen Zah lprinzipien kann bei tieferem Sindlingen in
das philosophische Yerständniss dieser termini technici doch wohl
nicht die Kede sein. Während der „Dualist* überall schroffe
Gegensätze zwischen einem äusserlich wahrnehmbaren Stoff
(Körper — Welt) und einer diesen scheinbar von innen heraus bewegenden
, bezw. ihn schaffenden Kraft (Geist — Gott) sieht oder
mindestens ein „polarisches* Verhältniss zwischen objectiv
bestehenden Gegensätzen (positiv — negativ u. s. w.) annimmt, bezeichnet
„Monismus* bekanntlich die in der Hauptsache von Kant
begründete philosophische Erkenntniss von der thatsächlichen Einheitlichkeit
(nicht bloss Einheit!) alles Vorhandenen, in
welchem lediglich der menschliche Verstand vermöge seiner natur-
nothwendigen, durch den Organismus bedingten Funktion jene
Unterschiede macht, wie ja schon die beiden Grundanschauungen
aller sinnlichen Wahrnehmung, Baum und Zeit, streng genommen
nur subjektive Bedeutung für das wahrnehmende Ich
haben. Denn, um räumlich von A nach B zu gelangen, brauche
ich zugleich eine gewisse Zeit, während ich thatsächlich nur ein
Monon — objektiv eine Bewegung, als letztes Prinzip der Naturbetrachtung
— ausgeführt habe. Dagegen scheint uns der vom
Herrn Verf. eingeführte neue Namen „Galomalismus*, vollends,
wenn die in seinem Buch betonte Beziehung auf Mittheilungen
des angeblichen Geistes Galileis nachträglich gelockert werden soll,
überhaupt keinen vernünftigen bezw. erkennbaren Sinn (vergl.
Märzheft S. 144, Fussnote) zu haben, weshalb einer der originellsten
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