Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 587
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0598
Dankmar: Geistige und soziale Strömungen etc. 58t

ihr Dasein dankende „Hoehkirche" zu bezeichnen. Bei Byron
und Shelley werden wir die traurige Seite des englischen
Nationalcharakters noch näher kennen lernen. Auch der
Puritanismus, diese kraftvollste Blüthe des Protestantismus,
welcher wieder den grössten Staatsmann des angelsächsischen
Stammes, Oliver Cromwell, hervorbrachte, entwickelte eine
oft barbarisch düstere Strenge gegen alle Blüthen der
Renaissancebildung, wie dies namentlich das Verbot der
Aufführung jedes Dramas durch das „lange Parlament" vom
2. September 1642 beweist, wobei jedem Komödianten, der
eo ipso zu den Landstreichern und Schelmen (rogues) gezählt
wurde, das Auftreten bei Strafe des Staupbesens untersagt
wurde. Aber trotz Allem wird der von höherer Zinne, als
der der Parteileidenschaft aus Urtheilende, der sich nicht von
momentanen Erscheinungen und Unterströmungen blenden
lässt, dem Worte William Gowper's zustimmen müssen, wenn
dieser sagt: „England with all thy faults I love thee still.a —
Nach diesen einleitenden Worten wenden wir uns direkt
dem Zeitabschnitt zu, welchen wir in dieser Arbeit näher
zu behandeln haben: der Periode vom Beginn des 19. Jahrhunderts
(König Georg III 1760—1820) bis zur Mitte desselben
(„Victorianisches Zeitalter", ab 1837). Es ist das Zeitalter der
englischen Romantik. Das Schwert, das Napoleon Bonaparte,
dieser dämonische Kriegsgott der grossen Revolution, über
den Völkern geschwungen, hatte diese sich auf sich selbst
und auf ihre Nationalität besinnen lassen. Man wandte sich
wieder der Vorzeit der Väter zu, untersuchte diese, versenkte
sich in sie und suchte und fand das Schönheitsideal in
der Vergangenheit des Mittelalters. Ein Schotte war es,
der das Historisch-Romantische in sich verkörperte und zum
Schöpfer des modernen historischen Romans wurde:
Walter Scott (1771—1832). Nachdem er 1796 seine litterarische
Thätigkeit mit Uebersetzungen aus dem Deutschen {Bürger,
Goethe) eröffnet hatte, that er für die schottische Dichtung
das, was Arnim und Brentano mit des „ Knaben Wunderhornu
für die deutsche Poesie gethan: er gab 1803 die „Liederdichtungen
der schottischen Grenze" heraus, wie er denn
überhaupt an Schottlands Haidematten, dunklen Wäldern,
rauhen Bergen und reissenden Flüssen mit innigster Heimaths-
liebe hängt, was sich am herrlichsten in seiner Versdichtung:
„Das Lied des letzten Minstrel", in das Manches Geisterhaft
-Dämonische hineinspielt, ausdrückt. Seine bekannteste

müsse militärische Lehenspflichten leisten, lieferte man ihm das
Gemeingut des Volkes aus; aber unter Karl iL (1660—1685) legte man
dann diese militärische Lehenspflicht nochmals durcn Steuern
dem Volke auf.

38*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0598