Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 599
(PDF, 221 MB)
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Zur Frage des Vorausschauens.

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nur durch andere Merkmale legitimiren, was zu besprechen
ich mir für ein ander Mal vorbehalte. An die mystischen
Fähigkeiten der lebenden Menschen haben wir aber in
erster Linie zu denken, und wenn diese als nicht ausreichend
sich erweisen, erst dann schliessen wir unbedenklich auf den
Einfluss von Seiten Verstorbener.

Frankfurt a./M., im September 1902.

Zur Frage des Vorausschauens.

Yon Franziska......*)

Wenn ich der Wissenschaft damit dienen kann, will
ich nicht zögern, etwas aus meinem Seelenleben, sowie einige
Ahnungsträume meiner früh verstorbenen Mutter der
Oeffentlichkeit zu übergeben. Meinen Vornamen, „Franziska'1,
der gar nicht in unserer Familie gebräuchlich war, verdanke
ich einem Traume meiner Mutter. Ihr träumte, es wurde
ihr ein Kind in die Arme gelegt, das Franziska hiess und
auf dem linken Auge blind war. Nach einigen Wochen
wurde ich geboren; der Tag hiess im Kalender „Franziska*
und demzufolge wurde auch ich so getauft. Blind war ich,
Gott sei Dank, nicht; doch habe ich oft Unglück mit dem
linken Auge gehabt; eine grosse, noch sichtbare Narbe
dicht über demselben stammt aus meiner frühesten Kindheit,
ich glitt mit einem spitzen Messer in der Hand meiner
Amme vom Schoss und stiess mir das Messer in die Stirn. —

Auch vor der Geburt meines jüngsten Bruders träumte
meiner Mutter, sie läge im Bette, an demselben standen
ihre beiden Söhne als Erwachsene, der älteste im eleganten
schwarzen Anzug, der andere im Flausrock — als Landmann.
Plötzlich öffnete sich die Thüre und mein Vater kam herein
mit einem schlanken, blonden jungen Mann; der trug Uniform
und war mit Orden geschmückt. Vorwurfsvoll rief meine
Mutter dem eintretenden Vater zu: „Aber wie kannst Du
mir einen fremden, jungen Mann an mein Bett bringen!u
Ernst antwortete der Vater: „Es ist mein Sohn Albert!*
Die Mutter sagte ganz bestürzt: „Aber wir haben doch
keinen Sohn Albert!*, worauf der Vater noch einmal sagte:
„Es ist mein Sohn Albert!* Kurz nach diesem Traume

*) Der von dem sehr geehrten I. Vorsitzenden der „Gesellschaft
für wissenschaftliche Psychologie1* zu München, Herrn Dr. W. Bormann,
durch seine Umfrage über „Vorausschauen" gegebenen Anregung zur
weiteren Erörterung dieses für jeden Okkultisten besonders fesselnden
und fast unerschöpflichen Themas verdanken wir, wenn auch auf
merkwürdigen Umwegen, obigen interessanten Beitrag. — lied.


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