Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 601
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0612
Zur Frage des Vorausschauens,

im Zimmer. Da trat deren Mann, Herr K., herein und rief
mir ganz plötzlich und unvermittelt schon von der Thüre
her zu: „Wissen Sie schon? Ihr Onkel J. ist todt!" — Von
diesem Onkel, dem Mann einer mütterlichen Kousine, hatten
wir in Jahren weder gehört, noch gesprochen; er wohnte
ziemlich weit von D. in einer anderen Provinz. — Ich fragte:
„ Woher wissen Sie das?" Herr K. sagte: „Ich erhielt heute
ein Packet aus St., darin lag eine Zeitung mit seiner Todesanzeige
." Diesen Traum erzählte ich beim Morgenkaffee
meinem Vater und den anwesenden Geschwistern. Mein
Vater meinte gleichgültig: „Der ist noch gar nicht so alt,
das ist wohl kaum anzunehmen!" Damit war die Sache vergessen
. Am Nachmittage desselben Tages ging ich, ohne es
mir vergenommen zu haben, zu Frau K., wurde von dem
Dienstmädchen in das Zimmer geführt, und bald darnach
kam — da Frau K. im Garten war — ihr Mann herein;
aber noch bevor wir uns begrüssten, fragte Herr K. von der
Thüre her, genau wie im Traume: „Wissen Sie schon? Ihr
Onkel J. ist todt!u Nun erst fiel mir mein Traum wieder
ein und schreckensbleich fragte ich, ohne es zu wollen, genau
wie im Traum: „Woher wissen Sie das?" Herr K. gab
dieselbe Erklärung, sogar genau mit den Worten des Traumes,
nur mit der Hinzufügung: „Erschreckt Sie das so? Ich
dachte, Sie ständen gar nicht in Beziehungen!'* — „Nein",
sagte ich, „wir standen auch in keinerlei Beziehungen, aber
ich habe heute wörtlich dieses ganze Gespräch geträumt
und zu Hause am Kafieetisch erzählt." Nachträglich erfuhr
ich noch, dass der Unglückliche durch Selbstmord
endete, —

Diesen und noch viele ähnliche Träume hatte ich schon
vor Jahren, weshalb nun ein Traum aus neuerer Zeit folgen
mag. Im Sommer 190 . hielt sich eine Bekannte bei mir
auf; es entstand eine hier nicht ausführlich zu beschreibende
Differenz wegen einer "Ansichtskarte, welche die Dame an
einen Herrn geschrieben haben sollte, was sie entschieden in
Abrede stellte, wodurch eine Hausbewohnerin und vielleicht
auch ich selbst in Verdacht gerieth. Mir war die Geschichte
sehr peinlich und zugleich unerklärlich, zumal ich die beiden
Damen eines so kindischen Streiches für unfähig hielt. Noch
in der laufenden Woche nun hatte ich folgenden Traum:
die in Verdacht gerathene Hausbewohnerin und ich gingen
in dunkler Nacht auf Felsklippen, immer in Gefahr, abzustürzen
. Wir wollten nach Hause, ich ging voran und suchte
den Weg. Bei dem Umbiegen um einen Vorsprung sah ich
in der Ferne auf hoher Felsspitze Licht; schnell rief ich
meine mir folgende Begleiterin herzu mit dem Bemerken:

Psychische Stiutt*!! Oktober 1902. 39


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