Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 621
(PDF, 221 MB)
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Reich: Persönlichkeit und Ewigkeit. 621

Bei Erzeugung und Entwickelung jedes Wesens walten
andere Beziehungen und Constellationen; darum giebt es,
wie bereits im Früheren bemerkt, in allen Kosmen zusammengenommen
nicht zwei völlig mit einander übereinkommende
Individuen und ist kein Individuum durch das
andere ersetzbar. Und auf diese Thatsache muss das grösste
Gewicht gelegt werden bei Gestaltung von Metaphysik,
Politik, Praxis der Religion, Erziehung, Geistesbildung,
Hygieine, Zusammenleben und -wirken. Eine Weltanschauung
, deren Ganzes auf Möglichkeit vollständigen
Uebereinkommens von Individuen und Mehrheiten hinaus
liefe, müsste nicht allein an innerem Widerspruch zusammenbrechen
, sondern auch für den Bestand der Einzelnen und
Gesammtheit gefährlich werden.

Da jedes Individuum eine Welt für sich ist, muss
dasselbe durch Erziehung, Religion, Unterrichtung, Ge-
sundheitspflege, Politik, und was sonst noch, in seiner
besonderen Art ausgebildet werden, und zwar so, dass es
geeignet und gedrängt ist, seine Wirksamkeit nicht blos
dem eigenen Leben, Gedeihen und Portschreiten in Entfaltung
seiner guten Eigenschaften zu widmen, sondern in
dem nämlichen Maasse auch den gleichen Interessen der
Mitwesen, der sozial-politischen Gesammtheit. Je mehr
das Einzelwesen in solcher Weise behandelt und zu
altruistischer Wirksamkeit geleitet ist, desto vollkommener
erfüllt dasselbe seine Aufgabe und desto normaler entwickelt
sich die Gemeinschaft. Dadurch wird die Menge normaler
Glückseligkeit erhöht und auch durch das Mittel dieser
letztern ein höherer Typus zum Dasein gebracht.

§ 17.

In welcher Weise immerhin Leben und Thätigsein der
Wesen betrachtet werden mögen, auf allen Gebieten zeigen
sich Persönlichkeiten, Individuen, Mikro-Kosmen, als die
aliein handelnden Factoren. Jedes Einzelwesen bringt die
Gesammtheit seiner angeborenen und erworbenen Eigenschaften
in die Arena seines Thuns und Lassens, und
drückt damit dem Werke seinen persönlichen Stempel auf.
Darum ist eine und dieselbe Arbeit, von zwei Individuen
gethan, nicht einerlei, sondern zweierlei Arbeit. Nun aber
gehört zu Erfüllung der Zwecke im sozialen und der Aufgaben
im kosmischen Leben, dass diese Thatsache zu
Gunsten des Gedeihens des Individuums und der Gemeinschaft
verwerthet werde und damit auch die grossen Ziele
in Gottes Weltenplan erreicht werden.


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