Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 643
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

643

Meinung nach musste es möglich sein, durch ein bestimmtes
Vorgehen in der Ernährung und sonstigen Handlungsweise
der Mutter auch das Fundament zu besonderen Anlagen
und Fähigkeiten in den zu erwartenden Menschen zu legen!
Er hoffte, seine Theorie so weit ausbauen zu können, dass
eine Zeit kommen werde, wo es möglich sein wird, den
Wunsch der Eltern, einen Sohn zu besitzen, der ein tüchtiger
Musiker, Schriftsteller oder Mathematiker sei, zu erfüllen.
Um es kurz zu sagen» Sch. träumte von nicht mehr und
nicht weniger als davon, die ganze geistige und physische
Beschaffenheit der Nachkommen willkürlichen Bestimmungen
zu unterwerfen. Es erschien ihm als Embryologen, der seit
Jahrzehnten die Entwiekelung des Menschen von seinen
.,Uranfängen" zu verfolgen Gelegenheit hatte, eine durchaus
zu lösende Aufgabe, den Schleier zu lüften, der heute noch
zum grössten Theile die Bedingungen verhüllt, unter denen
die Anlagen der kommenden Generationen sich entwickeln.
Viele der Entarteten, der „Stiefkinder der Natur", die in
dem „Kampf um den Futterplatz" im Leben früher oder
später unterliegen, denen die Natur das Normalmass der
physischen und intellektuellen Eigenschaften versagt hat,
das nothwendig ist, um in dem erbitterten Konkurrenzkampf
der Individuen seinen Platz in der Sonne behaupten zu
können, sie erschienen Sch. nur als das in Zukunft vermeidbare
Opfer einer rückständigen Zeit. Durch eingehendes
Studium der Gesetze der Embryologie schien es ihm möglich,
den weitaus grössten Theil der Störungen im Stoffwechsel
und der schädigenden inneren Reizungen bei der Mutter zu
vermeiden, deren traurige Folgen, wie er behauptete, wir in
den Insassen unserer Zuchthäuser und Gefängnisse, unserer
Irren- und Idioten-Anstalten studiren können. Die Theorie
Schenk's sollte, bis in ihre letzten Forderungen durchgeführt,
eine neue spartanische Aera bringen, nur dass die Zuchtwahl
nicht in einer Vernichtung der minderwerthigen Neugeborenen
bestehen sollte, eine Methode, die in unser humanes Zeitalter
nicht mehr hineinpasst, sondern durch die Ausscheidung
aller störenden Einflüsse auf die Mutter und durch die
gleichzeitige besondere Pflege aller guten und glänzenden
Eigenschaften, herbeigeführt werden sollte. Aus den
Aeusserungen Schenkt ging hervor, dass er, indem er bestimmte
Anlagen zu schaffen strebte, wie Talent für Musik,
Litteratur u. s. w., noch an andere Mittel als an die blosse
Beeinflussung des Stoffwechsels durch die Ernährung dachte;
doch schienen seine Anschauungen noch nicht spruchreif zu
sein, wenigstens beschränkte er sich bei diesem Punkt seiner
Theorie auf blosse Andeutungen, Eine reichbegabte, gesunde,


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