Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 667
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0678
Fiedler: Auszüge und Betrachtungen etc. 667

daher im Interesse aller Wahrheitsucher zu handeln, wenn
er in Form kurzer Auszüge und Betrachtungen die Resultate
jener Arbeit der Vergessenheit entreisst.

Zuerst ist zu bemerken, dass die Somnambule K.
selbst von der Herausgabe der Beobachtungen in ihrem
voll wachen Zustand, also auch in ihrer nachsomnambulen
Zeit keine Kenntniss besass. Sie selbst sah diese Zustände
als eine Krankheit an, und hat in allen ihren Gebeten
gewünscht, davon bald erlöst zu werden. Im Vollwachsein
war ihr der somnambule Zustand unbekannt; sie wusste sich
nur als Kranke, welche lange Schlafperioden durchzumachen
hatte. Im Schlafzustand verbot sie, dass während des
Wachseins vom Somnambulismus überhaupt geredet werden
durfte. Durch ein „Gesicht" am Anfang gab sie die Zeit der
Gesammtperioden auf zwei Jahre an, was auch eintraf.
Krampfanfälle ohne Gesichte begannen Ende Oktober 183y.
Der somnambule Zustand endete dagegen am 12. Januar
1842, an welchem Tage sie aus der magnetischen Heilanstalt
des Grafen Szapary entlassen wurde.

Die Perioden, welche von den Verfassern des genannten
Buches beobachtet wurden, umfassen die Zeit vom 11./X1I.
184Ü-28./I. 1841, vom 4./IL—2./IV., vom 9./IV.—12./VI. und
vom 23./VL—5./V1II. 1841. In den Zwischenräumen war
völliges Wachsein vorhanden. Vom 20./X. 1841—12./I. 1842
hielt sie sich in der heil magnetischen Anstalt auf, während
die übrige Zeit bei den Angehörigen verbracht wurde. Die
Prüfungen und Beobachtungen erfolgten nicht blos von
Seiten der Herausgeber, sondern von einer grossen Anzahl
Personen, so des Hausarztes Dr. Wippler, des Magnetiseurs
Neubert, ihres Lehrers F. Wieck, welcher ihr sowohl im ganz«
wie im halbwachen Zustand Unterricht gab und so die
Verschiedenheit der Bewusstseinsarten am besten feststellen
konnte. Nach ihren eigenen Angaben im Hochschlaf ist
zunächst Gehirn- und Herzsomnambulismus zu unterscheiden
. Der Anlass zur Bildung beider Arten liege darin,
dass sich bei ersterem aller Magnetismus nach dem Gehirn,
bei letzterem aber nach dem Herzen und dem Sonnengeflecht
hinziehe und dort konzentrire. Der erstere sei daher auch
die höhere Art; er gestatte ein umfassenderes, klareres
Erkennen und ein grösseres Thätigkeitsgebiet des Geistes;
der letztere habe ein beschränktes Gebiet, seine Erzeugnisse
seien unklar, unzuverlässig und daher oft täuschend und
irreführend. Als äusserliches Erkennungsmerkmal wird angegeben
, dass bei allen Gehirnsomnambulen die Augäpfel
unter die oberen, bei den Herzsomnambulen unter die
unteren Augenlider sich zurückzögen.

48*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0678