Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 681
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Wernekke: Der Hermetismug.

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Wirkung durch das Astrallicht vermittelt wird, so erfordert
ihre Aneignung vor allem astrologische Kenntnisse. Ihre
Ausübung muss in besonderen Kleidern, mit besonderen
Geräthen und unter bestimmten Gebräuchen geschehen. Bei
der schwarzen Magie oder Zauberei handelt es sich um
Verwendung der occulten Naturkräfte (namentlich des
Magnetismus) zu schlechten Zwecken. — Was zuweilen als
göttliche Magie bezeichnet wird, heisst richtiger Theurgie.
Die Kraft des Theurgen ist eine Gnadengabe, erlangt durch
freiwillige Reincarnation oder verwandte Motive. Er wirkt
durch Gebet und Opfer. Auf sein Gebet entweichen Krankheit
und Tod, ändert sich Menschenhirn und werden selbst
die astralen Abbilder verändert oder ferngehalten. Zeit und
Raum spielen kaum eine Rolle dabei: der Theurg wirkt von
Lyon nach Paris ebenso gut wie aus einer Strasse in die
andere. Die Inhaber solcher Kräfte direct zu nennen ist
nicht erlaubt. Sie finden sich nicht im Orient allein; in
manchen Städten Frankreichs leben sie fern vom Geräusch
der Welt, so dass selbst der nächste Nachbar sie nicht als
solche erkennt. An ihrem Vorbilde lässt sich das Wesen
des Occultismus am besten begreifen; denn seine Gebote
der Lebensführung: sich enthalten, leiden, beten, sterben
und verzeihen, werden nicht so sehr durch Regeln eingeprägt
als auf dem praktischen Wege der Demonstration: durch
das Hinschauen auf physische wie auf astrale Vorgänge.
Um z. ß. den Jünger des Occultismus vom Selbstmord
abzuhalten, soll man ihm nicht philosophische Reden über
die Zwecklosigkeit einer solchen Handlung halten, sondern
ihm den Geist eines Selbstmörders auf der Astralebene in
seinen entsetzlichen Leiden zeigen. Hierbei wird ihm klar
werden, wie der Mensch sich selbst sein Schicksal schafft.
Der Mensch ist in seinen Handlungen frei — etwa in dem
Masse, wie es die Bewegungen eines Reisenden auf einem
Dampf boote sind. Eine unbewusste Maschine, nach strengen
Gesetzen arbeitend, bewegt das Ganze. Die blinde Kraft
des Dampfes, durch ein besonderes xAgens, die Wärme,
hervorgerufen und durch alle metallenen Organe des Schiffes
geleitet, belebt die Maschine. Ein leitender Wille beherrscht
sie: der Kapitän. Unbekümmert um die einzelnen Handlungen
der Reisenden führt er den gewaltigen Organismus
dein Reiseziele entgegen und giebt zu diesem Zwecke seine
Befehle den Intelligenzen, die ihm untergeordnet sind; nicht
direct wirkt er auf die Schraube, die das Boot bewegt, —
er handhabt nur das Steuer. Dies ist ein Bild des Universums.
Von Gott wird es gelenkt; die Natur ist die Maschinerie,
die das ganze System nach strengen Gesetzen treibt; die

Piyohigohe Studien. November 1902« 44


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