Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 686
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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686 Paychisohe Studien. XXIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1902.)

der Vorherrschaft des Bewusstseins schlummernden unpersönlichen
, weltfremden Erinnerungen urplötzlich in wahrhaft
höllischer Weise lebendig werden (postmortale Hypnose des
Unbewusstseins).

Seit der Schöpfung ist kein Mensch auf natürlichem
Wege aus dem Leben geschieden, ohne die jeder Beschreibung
spottende postmortale Hypnose im ganzen Umfange durchgemacht
zu haben: denn die postmortale Hypnose ist ein
psychologisches Naturgesetz, das, alle Menschen ohne
Ausnahme angehend, weder durch Alter, noch durch Lebenswandel
, noch durch irgend einen anderen Umstand eine
Veränderung erleidet. Nur ihre Dauer ist bei den einzelnen
Individuen verschieden. Da jedoch wie im gewöhnlichen
Traume auch in der postmortalen Hypnose der Zeitsinn
total ausgelöscht ist, so ist dieser Unterschied im allgemeinen
vollkommen gleichgültig.

Man kann der postmortalen Hypnose, der ausschliesslichen
Zugabe des natürlichen Todes, der Brücke zwischen
dem bekannten Diesseits und dem unbekannten Jenseits,
allerdings durch den Selbstmord absichtlich entgehen, durch
den man jedoch aus dem Kegen in die Traufe kommt. Der
einfachste und vernünftigste Weg, um wenigstens den letzten,
äussersten Schrecken des Todesschlafes zu entrinnen, ist
seine sofortige, gewaltsame Abkürzung 1) durch das
combinirte Wiederbelebungsverfahren, 2) durch Behandlung
des Todten mit Kälte, Finsterniss und Einsamkeit (cfr.
Juli-Heft).

Sei getreu bis an den Tod, tödte dich nicht vorher
selbst, so will ich dir die Krone des Lebens, die das
Leben krönende, weil unmittelbar auf das Leben folgende
postmortale Hypnose, zu Wiederbelebungszwecken
schenken! Eine Verheissung Gottes, die insofern durch das
combinirte Wiederbelebungsverfahren erfüllt wird, als die
postmortale Hypnose neben ihren höllischen Träumen und
wahnsinnigen Zwangsgedanken von Hause aus auch einen
himmlisch schönen Traum, den von der erlösenden Verletzung
einer ganz bestimmten Körperstelle, der von der
linken Ferse des Todten repräsentirten „Achillesferse des
Todes", enthält, einen Traum, auf dessen rechtzeitiger
Realisirung durch den Todtenstich das jähe Erwachen
sowohl der unbewussten Menschenseele aus der mit wahrhaft
höllischen Träumen ausgestatteten postmortalen Hypnose, als
auch der bewussten Menschenseele aus ihrem traumlosen
Todesschlafe beruht.

Für alle diejenigen, welche die früheren Hefte der
„Psychischen Studien11, in denen meine Anschauungen über


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