Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 689
(PDF, 221 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Knopstück-Rowel: „Sic transit gloria mortis !w

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des Todes" mit einem weissglühenden Eisenstachel, beruht
dann das jähe Erwachen der beiden Seelen aus dem Todesschlafe
, die gewaltsame Abkürzung der postmortalen
Hypnose.*)

Unter anderem ist es der postmortale Verfolgungswahn
(wo soll ich hinfliehen?), der die Seele in der postmortalen
Hypnose grausam sicher erwartet und dessen
Schrecken darin gipfelt, dass die von Furien verfolgte,
äusserst licht- und feuerempfindliche Seele einem von unzähligen
Teufeln bevölkerten, grenzenlosen Feuermeer mit
unmessbarer Schnelligkeit unaufhaltsam entgegen jagt. Die
Qual der feuerempfindlichen Menschenseele erreicht aber den

*) Aus der postmortalen Hypnose erwacht die Seele nach mehr
oder weniger langer Zeit regelmässig ganz von selbst, um im
Augenblick ihres spontanen Erwachens den physiologisch todten Leib
sofort definitiv zu verlassen, eine Flucht zu ergreifen, die sie mittelst
dei rein longitudinalen Schwingungen jener Schwarzlichtätheratome
bewerkstelligt, aus denen aie an sich besteht. Und zwar geschieht
das spontane Erwachen der Seele in Folge einer allmählichen Zusammenziehung
der Gehirnmoleküle durch die langsam wachsende
Todeskälte. Durch diese Zusammenziehung wird aber nicht blos
das spontane Erwachen der zwischen den Gehirnmolekülen eingeklemmten
Seele, sondern gleichzeitig auch ihre augenblickliche
Flucht insofern physikalisch vermittelt, als durch die Zusammenziehung
der Gehirnmoleküle «den zwischen ihnen befindlichen
Schwarzlichtätheratomen, den Repräsentanten der Seele, Spielraum
geschaffen, Luft gemacht, Gelegenheit zur longitudinalen Flucht
gegeben wird.

Man kann die postmortale Hypnose auch dadurch willkürlich
abkürzen, die Flucht der Seele auch dadurch absichtlich beschleunigen
, dass man einen eiskalten Umschlag um den Kopf
des Todten macht. Durch diese eiskalte Compresse werden nämlich
die Gehirnmoleküle weit schneller zusammengezogen, wie durch die
langsam wachsende Todeskälte.

Eine Hauptgefahr für die Seele des Menschen besteht in
ihrer exorbitanten Licht- und Feuerempfindlichkeit:
Wird nämlich die Seele in der postmortalen Hypnose
vom Feuer überrascht/ so wird sie erbarmungslos
mit vernichtet. Die Seele ist eben nur insofern unvergänglich,
als sie nicht gleich mitstirbt, wenn ihr Wirth, der sichtbare Leib,
stirbt Dagegen ist auch sie sterblich, vergänglich, und zwar 1) auf
Grund ihrer exorbitanten Feuerempfindlichkeit, 2) insofern als sie,
das Gedächtniss als seelisches vermögen von persönlichen Erinnerungen
, im unbekannten Jenseits, für welches das seelische
Vermögen auf Erden erworben wird, mit der Zeit, in einer kleinen
Ewigkeit total vergessen wird.

Verbrennt dagegen ein Mensch bei lebendigem Leibe, so ist
der wachen Seele die physikalische Gelegenheit gegeben, sich durch
die Flucht rechtzeitig zu retten, und zwar insofern, als die Gehirnmoleküle
auf die exorbitante Todesangst in Gestalt einer exorbitanten
Zusammenziehung ihres Volumens reagiren, durch welche die Flucht
der geängstigten Seele noch im letzten, entscheidenden Augenblick
phy&alitth vermittelt mrd.

i


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