Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 706
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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706 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1902.)

Kolileiimassen gesehen. Andere erklärten feierlich, eine
klagende Frauenstimme aus einer nicht gebrauchten Galerie
gehört zu haben. Und so legten alle Bergleute einmüthig
die Arbeit nieder. Sie behaupten, dass diese Töne und
Erscheinungen Unheil vorhersagen. Auch die Bergleute in
Somersetshire glauben, dass ein freundlicher Geist manchmal
die Gestalt eines weissen Kaninchens annimmt, um sie vor
bevorstehendem Unheil zu warnen. Ein anderes Warnungszeichen
, das in hohem Ansehen bei den Bergleuten Mitteldeutschlands
steht, ist der Ton der „Sieben Pfeifer". Der
Ursprung dieses Aberglaubens waren wahrscheinlich die
Rufe wilder Vögel, die Nachts fortzogen. Durch die
„Sieben Pfeifer" wurde im Jahre 1874 in Bedworth Ool-
lieris, North Warwickshire, eine ähnlicher Strike wie in
Corneas verursacht. Die Pfeifer wurden im September jenes
Jahres an einem Sonntag Abend gehört, und am nächsten
Morgen wollte keiner in den Schacht hinabsteigen. Unter
den englischen Bergleuten herrscht überhaupt mannigfacher
Aberglauben. Die Kobolde, fleissige kleine Elfen, soll
man, wenn der Schacht ruhig ist, mit ihren zierlichen
Hämmern klopfen hören. Man findet sie in Kohlen-, Zinn-
und anderen Bergwerken, und sie sind nur in den reichsten
Gängen thätig. Sie sollen den Menschen sagen, wo die
beste Abbausohle ist. Sobald die Bergleute die reiche
Ader erreicht haben, hört das Geräusch auf. In Gornwall
glauben die Bergleute, die Kobolde wären die Geister der
Juden, die den Heiland kreuzigten, und die später vom
römischen Kaiser als Sklaven in die Zinnbergwerke geschickt
wurden. Das alte Polbreen-Bergwerk hatte seinen eigenen
Geist Namens „£orca$u. Er sollte der Geist einer Frau
sein, die sich den Schacht hinuntergeworfen und dadurch
getödtet hatte. „Dorcas* fand ein boshaftes Vergnügen
daran, die Bergleute zu quälen. Diese wurden manchmal
so ärgerlich, dass sie ihre Arbeit verliessen und ihr nachstürzten
, aber sie fingen sie nie. „Dorcas" schien jedoch
eine Vorliebe für einige Leute zu haben. Einmal schwang
ein Mann einen schweren Hammer, da hörte er zwischen
den Streichen seinen Namen deutlich und eindringlich.
Zuerst dachte er sich dabei nichts und fuhr in seiner Arbeit
fort. Aber das Rufen wurde so dringend, dass er endlich
seinen Hammer hinwarf und nach der Richtung des Tones
ging. Ein halbes Dutzend Stimmen und — krach!. . Auf
dem Fleck, auf dem er einen Augenblick vorher gestanden
hatte, lag eine grosse Felsmasse. (1. Beil. zu Nr. 181 der
„Hamb. Nachr." vom 3. August er.)


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