Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 708
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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708 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1902.)

fahrungen zu ordnen versucht hat, mag man ihm gern glauben. Dass
er aber diese Aufgabe so gelöst habe, dass damit „Streiflichter auf
eine neue Weltanschauung* fielen, kann ihm nicht zugegeben werden.
Materie, Magnetismus und Weltseele sind (wenn ich ihm recht gefolgt
bin) die drei Principien für seine Theorien. Der Weg, den er
zu ihrer Darlegung einschlägt, ist ziemlich regellos (er selbst würde
vielleicht sagen, er bewege *ich „in grader gebogener Linie*!): die
ältere Weltanschauung, die Spectralanalyse, der anorganische und
organische Magnetismus, die Feuertheorie (nämlich vom feurigflüssigen
Zustande der Sonnenmasse), der Aberglaube, das Leben
und der Tod, die Grundlage der Ethik und noch anderes wird zu
beleuchten unternommen. So giebt das Schriftchen wohl mancherlei
Veranlassung zum Nachdenken, aber auch viel zum Widerspruch.

Wernckke.

IHe latromathematther vornehmlich im 15, und 16. Jahrhundert.
Eine Studie von (Sanitätsrat) Karl Sudhoff. [Abhandlungen zur
Geschichte der Medicin, Heft II 1 Breslau. J U. Kernfs> Verlag.
(80. 92 Seiten).

Der Name Iatromathematiker ist fast so alt wie die christliche
Zeitrechnung. Ptolemäus erwähnt, dass sich gewisse ägyptische
Aerzte so nennen. Um ihn recht zu verstehn, muss man sich erinnern
, dass die Mathematik ihre Pflege ursprünglich dem Bedürfnisse
der Landmessung einerseits, der Himmelsbeobachtung andrerseits
verdankt, und dass daher die alten Mathematiker mehr Praktiker
als Theoretiker, namentlich auch Astronomen und — was zunächst
fast dasselbe bedeutet — Astrologen waren. Unter Iatromathematik
ist daher die Anwendung der Astrologie auf die Heilkunde zu verstehn
, wie sie im Orient sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat.
In Europa aber waren die astrologischen Aerzte oder medicinischen
Astrologen wohl schon vor dem Zeitalter der Aufklärung ausgestorben,
weil man die Astrologie überhaupt, obwohl Männer wie Kepler und
Aloriv noch für sie eingetreten waren, für ein Wahngebilde hielt,
— ein "CJrtheil, dessen uneingeschränkte Berechtigung neuerdings in
Zweifel gezogen wird. Von jenen ägyptischen Aerzten und dem in
geheimnissvolles Dunkel gehüllten Hermes Trismegistus aus
geht der Verfasser der vorliegenden Schrift der Iatromathematik
bei den Arabern, dann im christlichen Mittelalter, besonders bei
Italienern und Deutschen, nach und schliesst mit einer Notiz über
die von dem Altdorfer Professor Äbdias Trew (f 1669) versuchte
Eeformation dieser Lehre. Die Arbeit ist schon deshalb geeignet,
Interesse zu erwecken, weil es so gut wie keine Vorarbeiten dazu
giebt. Wernekke.

JDr. Emile Lauren et Paul Nagour. ISOccultisme et
VAmour. Paris. Vigot Frfcres, «Sditeurs. 1902. (8°. 245 Seiten.
Preis fr. 3,50).

Oecultismus und Liebe. Studien zur Geschichte der sexuellen
Verirrungen von Dr. K. Lnvrent und IK !Sagom\ Autorisirte
deutsche Ausgabe von Dr. med. G. B. Bemdt. Verlag von H.
Barsdorf. Berlin 1903. (Gr. 8°. 360 Seiten. Preis M. 7,50.)
Dass dieses Buch interessant sei, soll nicht in Abrede gestellt
werden. Wenn es aber in der Originalausgabe als 10. Theil einer
Sammlung erscheint, welche die Abirrungen des Geschlechtslebens
(perversions sexuelles), deren Physiologie, Pathologie und Therapie
behandeln soll, so erweckt diese Einreihung Erwartungen von seinem
wissenschaftlichen Charakter, die es nicht erfüllt. Der Behandlung
des Stoffes nach gehört es nicht zur medicinischen Litteratur, sondern
in das Gebiet der Volkskunde. Auf ein kurzes einleitendes Kapitel


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