Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 714
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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714 Psyehlsebe Studien. XXIX. Jahrg. 12. Heft (Dezember 1902.)

sinnliches von Jugend an. Wir haben gehört, dass sein
Grossoheim William einen Mr. Chaworth getödtet hatte.
Mary v. Chaworth, eine Verwandte dieses, ward von Byron
schwärmerisch, obwohl unerwiedert, geliebt. Als er in
Annesley, dem Gute der Chaworth's, übernachten sollte,
lehnte er dies aus Furcht vor dem Geiste des Getödteten
ab. Mit Shelley las er am Genfer See Geistergeschichten
und verfasste ein Fragment; die Geschichte eines Vampyrs,
das sein Arzt, Dr. Polidori^ später vervollständigte und
herausgab. In Newstead Abbey schon, wo Byron aus
einem Todtenschädel trank, hatte es ihn interessirt, von dem
daselbst hei umspukenden Mönch zu hören („Don Juan" XVI,
36) und in Pisa im Palaste Lanfranchl wo Lanfranchi, der
Mörder UgoKno'% spuken sollte, liess er sich dessen Bild in
sein Wohnzimmer hängen und wartete begierig auf das
Erscheinen des Phantoms. „Seit seiner Kindheit glaubte
Byron an Ahnungen, an glückliche und unglückliche Tage,
ja sogar an Geistererscheinungen; an einem Freitage wollte
er nie ein Geschäft beginnen oder beendigen — ausgenommen
seine (letzte) Reise von Genua nach Missolunghi,
wo er den Tod fand", sagt Professor K. Elze. — Aus „Lara"
ist das furchtbare nächtliche Schreckgebild hervorzuheben,
das der Held hat, nach welchem er, wie im Starrkrämpfe
liegt. (Auch Byron litt an Krämpfen.) Man sehe auch nDon
Juan" XV, 95 und XVI, 7 und 14. — Byron hat zwei Gedichte
geschrieben, welche sich mit Belsazzar's Geschick
beschäftigen. Das eine yßelsazzarfs Gesicht'* ist in den
„Hebräischen Melodien" enthalten und ist das packendere,
das zweite das tiefere. In denselben 1815 geschriebenen
„Melodien" befindet sich auch ein Gedicht, das in grandiosknapper
Form die Erscheinung Samuels vor Saul behandelt.
In vManfreäl% der viel zu subjektiv und lyrisch gehalten
* ist, um mit einem metaphysischen Drama wie „Faust" verglichen
werden zu können, erfahren wir, dass der Magier
Manfred „mit den Wissenschaften, die nur das Alterthum
gekannt4', vieler Jahre Nächte verbracht hat und „alle Geister
im Räume und in der Unendlichkeit beherrscht u Am Gipfel
der Jungfrau und in der Halle des Ahriman wird uns dann
eine Hierarchie von Geistern vorgeführt, persische Peris
und Diven, „von deren Stirn die Unsterblichkeit der Hölle
strahlt." Klar und rein tritt der Glaube an Immortalität
und Zusammenhang mit der Geisterwelt in der Beschwörung
Astarle's hervor, wie auch der Dichter schon in „Childe
Harold" ausgerufen: „des Geist's Geschöpfe sind ja nicht von
8taub.a Am herrlichsten und poetisch vollendetsten spricht
sich, in keuscher Frömmigkeit, der Glaube an die Unver-


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