Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 721
(PDF, 221 MB)
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Zur Frage des Vorausschauens

721

Kampfe, wie eine sturmzerfetzte Fahne, und ferne Stunden
erfüllen die Fülle seines Gesangs.*)

(Fortsetzung folgt)

Zur Frage des Vorausschauens,

Von Franziska

IL

Wenn ich den ersten Mittheilungen aus meinem
Seelenleben hiermit weitere folgen lasse, so geschieht dies
nicht nur aus Rücksicht auf die sehr freundliche Aufnahme,
die dieselben bei den Lesern der „Psych. Studien11 fanden,
sondern noch mehr in Folge eines Traumes, den ich vor
Absendung meines ersten Manuskriptes hatte. Einige Damen,
denen ich von meinem Vorhaben sagte, redeten entschieden
von der Veröffentlichung ab. Schon schwankte ich, schon
malte ich mir mancherlei Unannehmlichkeiten aus, die mir
durch die Berührung mit der Oeffentlichkeit erwachsen
könnten, da träumte mir zum ersten Mal in meinem Leben
und ohne, dass ich an denselben gedacht, von — Luther.
In einem alten Saale, fast wie auf der Wartburg bei
Eisenach, stand Luther auf einer Kanzel und sah zu mir,
der einzig Anwesenden, freundlich hernieder, nickte mir
lächelnd zu und sagte: „Thfte es, Du brauchst Dich nicht
zu fürchten, ich habe mich ja auch nicht gefürchtet !a Ich
sah zur Erde, da stand neben mir eine kleine Maschine,
deren einzelne Theile auseinander genommen waren, wodurch
sie unbrauchbar gemacht worden war. Im Hinblick darauf
rief ich: „Damit kann ich doch nicht arbeiten!" — „Du
kannst es," sagte Luther, „bei meinen Lebzeiten habe ich
auch damit gearbeitet; setze die Theile nur wieder zusammen
!" Es war eine Druckmaschine, wie ich sie allerdings
im Leben noch nie gesehen habe. Beim Erwachen war jedes
Bedenken von mir gewichen: das Manuskript wurde sogleich
abgesandt. Damit kam ich Luther^ Aufforderung nach und
werde es auch ferner noch thun. —

*) Man sehe dazu Carl BleibIrcu's Drama: 9 Byron'& Geheim-
niss" (1900), das, von ßyron's mysteriöser Ehescheidung ausgehend,
uns einen tiefen Blick in des Dichters Sein und Werden thuen lässt.
Bleibtreu, eine ebenso gelehrte, als dichterisch hochbedeutende Natur,
berührt im letzten Akte dieses Dramas auch die Wiedergeburt „als
Ausgleich der Gerechtigkeit unter höherem Zwangsgesetzeer bekennt
sich offen zur Karma- und Reinkarnationslehre und wir wollen
hier die Leser ausdrücklich auf sein gedankentiefes Schauspiel
„Karma" aufmerksam gemacht haben. (Reclmu's „Universal-Bibliothek*
Nr. 4166,)


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