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Kniepf: Xenologisches.
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und sich eigens nach dem Eezept behandeln zu lassen: „Wer
nicht mit mir ist, der ist wider mich!" Was er im
Uebrigen auch will, ist nicht neu. Praktische Xenologen
waren Ziegler und Andere, und Maack's Programm, Geistiges
auf äusserlich determinirte Prozesse und Mechanismen zurückzuführen
, habe ich schon vor mehr als 10 Jahren in meiner
Schrift „Theorie der Grundprobleme" begriffsanalytisch klar
entwickelt. Diese Schrift ist geradezu ein Grundriss
grenz wissenschaftlicher Philosophie und handelt
von der problematischen, aber eben dadurch immer nach
neuen Horizonten begierigen, schöpferischen Natur des
Denkens.
Die okkulten Probleme mit den heutigen Mitteln der
Physik zu lösen, ist noch lange nicht möglich, und ein
Theil derselben ist überhaupt wohl niemals auf exakttechnischem
Wege zu begründen. Bis zu dieser Erkenntniss
ist aber Maack offenbar noch nicht gekommen. Früher erklärte
man sich das Okkulte mit dem thierischen Magnetismus.
Die Phänomene hiessen alle „magnetisch." Dann kam
Reichenbach} du Prel griff dessen Beobachtungen auf und
nannte plötzlich alles odisch. Aehnlich glaubt jetzt Dr. Maack
seine Wärme- oder W* Strahlen als xenologische Geburtszange
für Klopftöne reklamiren zu dürfen, weil er meint,
die Wärme sei für diese von besonderer Bedeutung. Aber
das ist sie nur ganz äusserlich und grob physikalisch
, insofern die Wärme die Hauptthätigkeit und
die Verdunstung, damit auch die Emanation und Exteriori-
sation der astralkörperlichen Fluide befördert, welche offenbar
erst die Klupftöne erzeugen, die aber um so stärker
auch gerathen, je mehr sie Dunkelheit vorfinden! Licht
stört diese Vorgänge, und die Decken, die Herr Winkler
um die Füsse des Mediums wickelte, wärmten nicht nur,
sondern bildeten auch eine Dunkelkammer. Aehnlich
die Strümpfe! Gesteigert werden diese Phänomene auch
bei klarem Wetter, oder vielmehr bei solchem, wenn die
Luft das Wasser leicht absorbirt. Nordamerika hat sehr
viele solche und lange trockne Wetterperioden. Wie durch
Licht, so werden diese Manifestationen auch durch starke
elektrische atmosphärische Spannungen und Gewitterluft
behindert, was sehr beachtenswerth ist. Die „Geister"
können dann schwerer „arbeiten." Gewitterluft behindert
aber die Haut Verdunstung! Zu bedenken ist hierbei, dass
die Medien für atmosphärische Bedingungen verschieden
individualisirt sind; es giebt feuchte und trockene Medien
— allgemein genommen! Bei einem Medium mit sehr
starken „physikalischen" Phänomenen sah ich, dass die
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