Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 742
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0753
742 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1902.)

weiblichen Seele wies nun Flournoy nach, dass Helene unbedingt
diese Stelle einmal zu Gesicht bekommen und dass
das dort behauptete Vorkommen besonders schöner Frauen
in Kanara in ihr den Wunsch erweckt haben müsse, selbst
eine — natürlich möglichst hoch gestellte — Bewohnerin
jenes glücklichen Landes gewesen zu sein. Wie und wo
sollte aber Helene Einblick in jenes sogar den Fachleuten
kaum zugängliche Werk erhalten haben? Diese Frage blieb
offen, denn Flournoy konnte in Genf nur zwei Exemplare
des Buchs von de Maries nachweisen, eines in der Bibliothek
der „Societe de Lecture", zu der das Medium keinen Zutritt
hatte, und das andere in der öffentlichen Bibliothek, wo es
gänzlich vergessen unter einer seit Jahrzehnten unberührten
Staubschicht ruhte. —

Eine noch wunderbarere und psychologisch komplizirtere
Thätigkeit des Unterbewusstseins, bezw. einer durch latente
Erinnerungsbilder befruchteten äusserst lebhaften Phantasie
weist der „eyele martien4* auf, der jedoch, wie Dr. Hennig
mit Recht konstatirt, in seinem ganzen Aufbau und in
seiner Entstehung erheblich einfacher und übersichtlicher,
ja vielfach von einer geradezu kindlichen Naivität ist.

Es steht fest, dass MUe. Helene schon 189i in einem
Kreise verkehrte, wo mit Bezug auf Flammarwn's Theorie
von einer Mehrheit bewohnter Welten öfters speziell über
die Bewohnbarkeit des Mars diskutirt wurde. Schon 1894
äusserte der oben erwähnte Gymnasialprofessor Lemattre, der
sich für das Medium lebhaft interessirte, es müsste doch
sehr interessant sein zu wissen, was auf den ar. deren Planeten
vorginge. Er selbst hatte diese gelegentliche Aeusserung
schon wieder vergessen, als am 25. November 1894 Mlle.
Smith in Trance eine merkwürdige Luftfahrt zu einem in
der Höhe schwebenden hellen Licht machte, das allmählich
immer grösser und schliesslich als Stern erkannt wurde. Der
klopfende Tisch diktirte die Lemattre zuerst unverständlich
bleibenden Worte: ^Lemattre, ce que tu desirais tant!" und
auf die Frage des Mediums, wohin es fliege: „Sur une terre,
Mars/* Hierauf schildert sie in anschaulicher, aber wie gesagt,
kindlich naiver Weise, was für seltsame Dinge sie auf und
im Mars sieht: rollende Wagen ohne Pferde und Räder,
sonderbare Häuser, seltsam gekleidete, menschenähnliche
Wesen u. dergl. An einer früheren Sitzung vom 2*\ Oktober
1894 hatte eine Mme. Mtrbel (Pseudonym) Theil genommen,
die vor drei Jahren ihren einzigen 11jährigen Sohn Alexis
verloren hatte, der damals dem Medium Helene in Begleitung
eines Greises Namens Raspail erschien und der unglücklichen
Mutter durch Tischklopfen Trostesworte zusprach. Diese


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1902/0753