Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 744
(PDF, 221 MB)
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744 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1902,)

1%jähriger Inkubationszeit der ihr gegebenen Suggestion —
ein ihr angeblich vorliegendes, aus sechs Worten bestehendes
Schriftstück in Marssprache und martischem Alphabet. Von
jetzt ab wiederholt sich die Schriftprobe ausserordentlich
häufig; die gleichen Buchstaben wurden stets in der gleichen
Bedeutung wieder vorgebracht und Helene bediente sich des
neuen Alphabets etwa mit der Festigkeit eines Primaners
im griechischen; ja selbst im Wachzustand flössen ihr in
die französischen Texte häufig martische Buchstaben und
Worte mit ein. Als Probe des Marsidioms giebt Dr. Sennig
den Satz: „Astane bouniö ze buzi ti di trine nämi ni ti di
umeze se'imire bi tarvini" (= „Astane cherche le moyen de
te parier beaucoup et de te faire comprendre son langage/4)
Auffallend ist der Eeichthum der Marssprache an den
Vokalen e und i, die nach Flournofs Berechnung 73 Prozent
aller vorkommenden Vokale bilden. Im Oebrigen weist er
— um nicht auf alle schon früher erörterten Einzelheiten
zurückzukommen — sehr geistreich und im Einzelnen und
überzeugend nach, dass das Marsalphabet, die Marsphonetik
und die Marsgrammatik lediglich ein (nach Art der Kinder,
die sich selbst eine neue Sprache erfinden) entstelltes
Französisch ist (wie z. B. das Femininum der Adjectiva
durch ein hinten angehängtes stummes e, der Piuralis durch
ein dem griechischen x ähnliches Zeichen gebildet wird).

Wenn so auch die „Marssprache" unzweifelhaft als ein
Produkt des latente Erinnerungen reproduzirenden, bezw. vermöge
einer eigentümlichen Selbsttäuschung fälschenden
Unterbewusstseins des Mediums nachgewiesen ist, so dass
der „Fall Hilene Smith1* in seinen wichtigsten Einzelheiten
wissenschaftlich so ziemlich aufgeklärt erscheint, muss
Dr. Hennig doch zugeben, dass „trotzdem manche (nach
seiner Ansicht) weniger erhebliche Punkte unaufgeklärte
Räthsel blieben*4, welche den Spiritisten ein gewisses Recht
zu geben schienen, die Geisterhypothese als die einzig mögliche
Erklärung für dieselben zu reklamiren.

Dahin gehörte insbesondere die schon früher (1900
S. 377 ff.) auch von uns in diesem Sinne eingehend besprochene
Vision Helenens von einem allen Anwesenden gänzlich unbekannten
Dörfchen Chessenaz, dessen Lage sie im Februar
und März 1899 drei Mal genau beschrieb und wo sie einen
alten Syndikus Chaumoniet und einen Pfarrer Burnier sah,
die durch die Hand des Mediums in charakteristischen
Schriftzügen Mittheilungen machten, deren Identifikation
^Leopold* dem noch immer skeptischen Experimentator, wie
„um ihn mit Gewalt zum Spiritismus zu bekehren" in Aussicht
stellte. Flournoy fand in der That auf der Landkarte


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