Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 760
(PDF, 221 MB)
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760 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1902.)

Kurse Notizen.

a) Ueber den Stand des Prozesses Rothe wird uns
von, wie es seheint, wohl unterrichteter Stelle aus Berlin
mitgetheilt, dass es fraglich sei, ob die ßetrugsanklage
überhaupt noch in diesem Jahr zur Verhandlung gelange,
da man eine baldige Auflösung der schwindsüchtig gewordenen
fc'rau in Aussicht nehmen müsse. Wenn es auch
nicht rathsam erscheint, der demnach noch schwebenden
Angelegenheit vorzugreifen, tragen wir doch kein Bedenken,
die uns dabei noch weiter gemachten Mittheilungen zu veröffentlichen
, indem wir uns, falls sie der Wahrheit nicht
genau entsprechen sollten, der Hoffnung auf eine offizielle
Berichtigung hingeben zu dürfen glauben. Gelegentlich der
ärztlichen Beobachtung auf ihren Geisteszustand in der
Charit^ soll Frau Rothe „thatsächliche Beweise" der Echtheit
ihrer mediuraistischen Kraft gegeben haben, indem sie
in den von den dortigen Aerzten unter Leitung des Überarztes
Dr. Hennings mit ihr veranstalteten Sitzungen ausser
Trancereden auch Klopf laute produzierte und sogar Steine
apportirte. Da jedoch diese Phänomene von den untersuchenden
Aerzten lediglich „von der scherzhaften Seite auf-
gefasst" worden seien, so habe die Angeklagte weitere
Sitzungen, die unter Assistenz eines bekannten Spiritisten
{Sellin?) stattfinden sollten, entrüstet abgelehnt. Der „sehr
loyale" Untersuchungsrichter. Landgerichtsrath Dr. Rruspi,
soll sich einem Zeugen gegenüber bei dessen Vernehmung
dahin geäussert haben, dass der Betrug noch nicht über
allen Zweifel klar erwiesen sei, wenigstens was ihr Verhalten
in frühereu Jahren betreffe, wo sie kein Geld aus der
Sache machte, während sie allerdings in der letzten Zeit
durch ihre pekuniär ungünstige Lage („pour corriger la
fortune") zu betrügerischer Nachhilfe gegriffen zu haben
scheine. Belastend sei hauptsächlich, dass sich Zeugen
(Blumenverkäuferinnen) gefunden haben, die selbst bei ihrer
Konfrontation mit Frau Rothe mit aller Bestimmtheit behaupteten
, letztere sei diejenige Kundin, die öfters bei
ihnen, und manchmal für 6 bis 5 Mk., Blumen gekauft
habe (wobei der Deutungsversuch ihrer spiritistischen Ver-
theidiger mit Doppelgängerei, bezw. Astralkörper als Erklärungsgrund
vernünttiger Weise ausscheiden muss). Hinsichtlich
der kritischen Sitzung am 1. März sei auffallend,
dass die mit* ihrer Entlarvung betraute Polizeiagentin nicht
schon bei der vorangegangenen „nur oberflächlichen46 Untersuchung
des Mediums die in den Unterkleidern verborgenen
Blumen und sonstigen Gegenstände mit einem einzigen ge-


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