Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 762
(PDF, 221 MB)
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762 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 19Ö2.)

und mit halbgeschlossenen Augen im Wagen zurückgelehnt
sitzen. Plötzlich fuhr er jedoch auf und rief laut: „Der
arme Zo/ci, nun ist er gestorben!" Auf eine Frage,
was das zu bedeuten habe, antwortete H. in erregtem Tone,
er habe eben deutlich vor sich den berühmten Schriftsteller,
halb auf der Diele liegend und mit bleichem Angesichte,
gesehen, während der Mund des Dichters von irgend einer
Knochenhand fest zugedrückt wurde. Er habe herbeieilen
wollen, diese schreckliche Hand vom Munde zu beseitigen,
als plötzlich vor ihm die allegorische Figur des Todes erschienen
sei und ihn mit der Sense bedroht habe, so dass
er zurückgeschreckt sei! Was weiter passiert sei, wisse er
nicht mehr. U. behauptete nun, dass Zola von einem Unglück
betroffen worden sein müsse. Er habe schon einmal
den Tod eines Menschen vorausgesehen. Im vorigen Jahre
hatte er plötzlich seine Schwester von Flammen erfasst gesehen
. Nach einigen Stunden erhielt er ein Telegramm,
das ihn nach Schlobin zu seiner Schwester rief. Als er
dort ankam, fand er deren zweistöckiges Haus^als rauchenden
Schutthaufen, seine Schwester selbst aber"sterbend an
den beim Brande erhaltenen Wunden. In der letzten Zeit
hatte H die Zöta'schen Eomane gelesen; er hatte am Tage
vorher gerade einen beendigt und befand sich während der
Fahrt noch völlig unter dem Eindrucke der Schilderungen
desselben. Als beide Herren in Odessa ankamen, sahen
sie die Zeitungen durch, um irgend etwas von Zola darin
zu finden, doch fanden sie nichts. Da, am folgenden Tage,
kam das Telegramm, das aller Welt den Tod des berühmten
Schriftstellers durch Kohlendunst anzeigte. Herzner verfiel
in einen sonderbaren Zustand der Erschöpfung, der es ihm
unmöglich machte, seine Rückreise, trotzdem er diese für
unaufschiebbar hielt, anzutreten. Es dauerte eine Woche,
ehe er imstande war nach Hause zu reisen.

c) Der Traum des älteren Plinius. — Als man
im vorigen Jahre in der von dem berühmten Vesuvausbruch
des Jahres 79 n. Chr. herrührenden Schicht das Gerippe
eines vornehm gekleideten und geschmückten Römers, der,
von seinen Sklaven umgeben, auf der Flucht von dem Geschicke
ereilt worden war, gefunden hatte, versuchte man
den älteren Plinius in dem vornehmen Römer zu deuten,
obwohl der jüngere Plinius seinem Freunde Tacilus geschrieben
hatte, dass man den Leichnam seines Oheims
gänzlich unverändert geborgen habe. Jetzt wird aber in
einer anderen Stelle der Briefe des jüngeren Plinius ein
Traum zu einem Stück Wirklichkeit, nämlich die Erzählung,
dass seinem Oheim, als er in Deutschland im Kriegsdienst


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