Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
29. Jahrgang.1902
Seite: 774
(PDF, 221 MB)
Bibliographische Information
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774 Psychische Studien. XXIX. Jahrg. 12. flefi (Dezember 1902.)

theilweise schon früher geschah) nachweisen müsste, dass Ihre angeblich
„wohl begründete Meinung* auf lauter (ohne Zweifel be-
wussten) Entstellungen, Verdrehungen und Unterschlagungen der
wichtigsten Thatsachenmomente Ihrerseits beruht. Ich überlasse Ihnen
daher gerne das Vergnügen, dieses Geschäft in der nächsten Nummer
Ihrer „Senologie", der es neuerdings an besserem Stoff zu fehlen scheint,
selbst zu besorgen und begnüge mich zur Eichtigsteliung der Sachlage
nochmals kurz auf die Entstehung unserer Differenzen zurückzukommen
. Dass Herr Mutze Ihnen beiner Zeit bei dem an sich
gewiss gerechtfertigten Verlangen des Umtausches unserer Journale
so wenig Entgegenkommen zeigte, bedauerte ich damals, wie Ihnen
genau bekannt sein dürfte, persönlich aufs Lebhafteste, ohne jedoch
etwas daran ändern zu können, weil kontraktlich der Zeitschriftenumtausch
(wie alle rein geschäftlichen Fragen) lediglich Sache des
Herrn Verlegers ist. Dass Letzterer jenem Wunsche nicht nachkam,
berechtigte Sie jedoch noch lange nicht zu dem mir gegenüber begangenen
Vertrauensmissbrauch, indem eine weitere briefliche Mittheilung
an mich selbst, bei unseren damals noch durchaus freundschaftlichen
Beziehungen, genügt hätte, dass Ihnen die „Psych. Stud."
auf meine eigenen Kosten zugegangen wären. Wenn aber Herr
Mutze im Geschäftsverkehr mit Ihnen schon ähnliche Erfahrungen,
wie nachher ich selbst, gemacht hat, so linde ich seine damalige
Weigerung nachträglich vollkommen begreiflich. — Was nun meine,
wie Sie behaupten „schwankende Stellungnahme* zum „Fall Rothe*
betrifft, so erklärt sich dieses scheinbare Schwanken einfach aus
dem Umstände, dass ich mir nicht nach Ihrem Muster ein endgiitiges
Urtheil erlauben wollte, ohne selbst geprüft oder doch alle möglichen
Eveatualitäten einer besonnenen Kritik erschöpft zu haben.
Die Frage, ob und in wie weit Frau Rothe echte mediumistisehe
Phänomene neben ihren offenbar betrügerischen Manipulationen vorzuführen
pflegte, ist trotz ihrer Verhaftung in den Augen aller
wirklich Sachkundigen bis auf den heutigen Tag noch nicht
gelöst, und für mich als Schriftleiter einer okkultistischen Zeitschrift
genügte schon die Thatsache, dass naturwissenschaftlich geschulte Beobachter
ihrer Leistungen mit aller Entschiedenheit dafür eintraten,
dass sie eine mit einer erst näher zu untersuchenden, unerklärte
Exteriorisationserscheinungen auslösenden „psychischen Kraft" begabte
wirkliche Somnambule sei, wie mir z. ß. ein Schreiben
eines sächsischen Arztes vorlag, der in einer ihrer Sitzungen kon-
statirte, dass der vor ihrem Platze liegende Briefbogen sich ihren
Fingern förmlich (wie „Glimmerblätteben, bezw. Heiligenbilder aus
Marienglas") zubog, sobald sie nur die Hand in seine Nähe brachte.
Derartige, von giauüwiirdiger Seite wiederholt bezeugte Phänomene
verdienten doch mindestens studirt zu werden ! Dass sie dann
aber unter dem Einfluss ihres Impresarios sich einer exakt wissenschaftlichen
Prüfung konsequent entzog, war für mich der Grund
meines von Anfang der Debatte an unverändert skeptischen Misstrauens
, das mich jedoch nicht davon abhalten konnte, die Ver-
theidiger gleichfalls zum Wort kommen zu lassen und z. B. das für
unsere Leser immernin interessante Urtheil der selbst als Medium
bewährten Frau fTE^permwe in der Uebersetzung von Frl. Hdz zum
Abdruck zu bringen. Wenn Letztere in ihrem Begleitschreiben sich
dabei ausdrücklich auf die Empfehlung der beiden auf S. 177 genannten
Herren berief und sich dabei so ausdrückte, dass ihre Worte
allerdings missverstanden werden konnten, so genügte wohl in den
Augen jedes Unbefangenen die nachherige Richtigstellung durch
sämmtliche dabei betheiligten Personen. Vermöge einer Ihrer be-




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