Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 23
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Seiling: Weiteres über „Goethe und der Okkultismus". 23

wenigstens meine Schrift „Goethe und der Okkultismus" zur
gefälligen Kenntniosnahme und Besprechung einsenden könnte.
Bei völliger Ignorirung des zweiten Punktes wurde meinem
ersten Anerbieten unter dem bekannten Ausdruck des Bedauerns
der noch bekanntere Raummangel entgegengesetzt.
Merkwürdig, für belanglose Dinge aller Art gebricht es den
Zeitungen nie an Raum, am allerwenigsten aber, wenn es
gilt, dem Okkultismus Eins anzuhängen. Auf diesem Gebiete
giebt es kein „audiatur et altera pars", das sonst, wenn
es nämlich nichts verschlägt, mit heuchlerischer Miene so
gern bewilligt wird. Der von der „Frankfurter Zeitung"
gegen die Wahrhaftigkeit verschuldete Verstoss kam mir
übrigens keineswegs unerwartet, da ich schon früher in der
gleichen Angelegenheit einen Korb bekommen hatte, indem
mir jener erste Aufsatz über Goeihe's Beziehungen zum
Okkultismus, der dann im „Sammler" erschien und von
den „Psych. Stud." wiedergegeben wurde, zurückgeschickt
worden war. Trotz allen schlimmen Erfahrungen war ich
nämlich einfältig genug, zu glauben, dieses sich mit den
Kardinalfragen der Menschheit berührende Thema müsse
wenigstens in Goetheh Yaterstadt Anspruch auf Interesse
haben, nachdem kurz vorher anlässlich des 150. Jubiläums
alles Mögliche und darunter vieles herzlich Unbedeutende
ausgekramt worden war. Aber da hatte ich die Rechnung
ohne den Wirth gemacht, wenn ich geglaubt, dass Toleranz,
Eintreten für Recht und Wahrheit, Streben nach Aufklärung
, Achtung vor jeder ehrlichen Meinungsäusserung
und wie die Phrasen alle heissen, wenigstens in homöopathischen
Dosen vorkommen könnten. Nein, schon LassaUe
hat es ausgesprochen, als er mutatis mutandis an Marx
schrieb: „Unsere Polizei ist, man sage, was man will, noch
immer ein viel liberaleres Institut als unsere Presse. Wie
ist gegen diese stillschweigende Verschwörung aufzukommen?
Pas possible! Von Gewissen und Scham haben sie keinen
Rest mehr. Was nicht in ihren Kram passt, darüber
memento mori. Ein Trappist kann nicht stummer sein.
O, als es noch eine Censur gab und Alles bei uns naiv
war, es war eine goldene Zeit dagegen. Jetzt ist der
Polizeigeist und der gemeinste Servilismus in die Presse
selbst übergegangen.*1 —

i§|Nicht viel anders als mit den Zeitungen ist es mit
vielen Zeitschriften bestellt; in gewissen Fragen entscheiden
eben allein Geschäft, Kriecheiei und wissenschaftlicher Aberglaube
. Dazu gesellt sich kein geringer Mangel an Bildung,
wofern man unter dieser nach dem treffenden Vorgange
//. flriesman's („Die plastische Kraft") die richtige


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